Wahrheitsanspruch = intolerant?

Shownotes

Ein Gott, eine Bibel – viele Kirchen und grosses Spannungspotential. Das Christentum ist eine Religion mit vielen verschiedenen Strömungen. Diese Vielfalt kann bereichernd sein, ist teilweise aber auch herausfordernd. Denn unterschiedliche Ansichten können zu Spannungen führen. Trotzdem sind Christen zu Einheit berufen. Wie gehen Wahrheitsanspruch und Toleranz zusammen? Und wie kann ich mit jemandem Gemeinschaft feiern, wenn er ganz andere Meinungen vertritt? Über diese Fragen diskutiert Leonie Meier in der letzten Folge der zweiten Staffel von «glauben & denken» mit Christoph Egeler.

Kontakt: Kannst du gut Spannungen aushalten? Wo fällt dir Toleranz schwer? Lasst es uns gerne wissen über das Webformular auf erf-medien.ch/podcast. Wir freuen uns über alle Fragen, Feedbacks und Themenvorschläge!

Im Gespräch mit: Christoph Egeler ist Psychologe und war jahrelang Gesamteiter der VBG (christliche Studierendenbewegung der Deutschschweiz, https://www.vbg.net)). Ihm ist es ein Anliegen, einen Glauben zu fördern, der sich mit Denken und Wissenschaft ergänzt. Durch seine Arbeit bei der VBG, aber auch in seinem persönlichen Glaubensleben kam er mit verschiedenen christlichen Glaubenstraditionen in Kontakt. Auch davon sind sein Glauben, Denken und Leben geprägt.

In seinem 2024 erschienenen Buch «mehrdimensional glauben» beschäftigt er sich mit theologischen Spannungsfeldern. Er lädt seine Leser und Leserinnen dazu ein, sich mit scheinbaren Widersprüchen in der Bibel und im Glauben auseinanderzusetzen. Christoph Egeler ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

Link zum Buch: https://www.mosaicstones.ch/mehrdimensional-glauben

Spenden: https://erf-medien.ch/sinnvoll-spenden/

Autorin: Leonie Meier

Transkript anzeigen

00:00:00: Ich würde sogar plädieren, von klaren Meinungen und Wahrheitsansprüchen zu haben und zu vertreten, aber immer in dieser radikalen Toleranz, und zwar Toleranz im ursprünglichen Sinn, Tolerare ertragen, dass der Andere in meinen Augen falsch

00:00:14: liegt.

00:00:15: Aber immer wissen Sie, es ist in meinen Augen erstens.

00:00:17: Und so habe ich es erträgt, sich nicht zu manipulieren oder zu bekämpfen.

00:00:21: Glauben und denken.

00:00:24: Gott suchen.

00:00:25: Spiritualität leben.

00:00:28: Ein Podcast von EF Mediaschwitz in Zusammenarbeit mit der VWG.

00:00:34: Klare Meinungen und Wahrheitsansprüche finden wir viel auf dieser Welt.

00:00:38: Schwierig wird es dann, wenn einem verschiedene Meinungen auseinander treiben.

00:00:42: Das kennen wir in der Politik, aber auch in der Religion.

00:00:45: Immer wieder kam es zu vielen Tränungen, weil man sich bei verschiedensten theologischen Fragen nicht einig war.

00:00:51: Warum fällt uns das amig so schwer, um andere Meinungen auszuhalten?

00:00:55: Warum ist schwarz-weiß-denken meistens einfache, rass-sachen-aus-differenzieren?

00:01:00: Und überhaupt sind wir nicht etwas intolerant, wenn wir nur einen Gott glauben.

00:01:05: Über diese spannungsvollen Fragen habe ich mit Christoph Egeler geredet und ich wollte von ihm praktische Tipps, wie wir lernen, Spanien auszuhalten.

00:01:13: Ich bin die Leonie Meyer, schön, dass ihr dabei seid.

00:01:18: Ein Gott, ein Buch, also die Bibel als Grundlage, das könnte ja eigentlich ganz einfach sein.

00:01:24: Trotzdem haben wir hunderte verschiedene Kielen und lange Traditionen von Glaubensdisputen und theologischen Auseinandersetzungen usw.

00:01:32: Liebe Christoph, wir haben uns in den letzten Wochen bei uns schon ein Gespräch gemerkt.

00:01:37: Der Christliche Glaube ist nicht frei von Spannungen.

00:01:40: Heute schauen wir genau diese Spannungen noch genauer an.

00:01:43: Ich freue mich darauf.

00:01:44: Schön bist du da.

00:01:45: Merci.

00:01:46: Im Verlauf des Lebens macht man ja hoffentlich gewisse Entwicklungen durch.

00:01:50: Man verändert vielleicht auch seine Meinung.

00:01:53: Wenn du dich heute mit deinem zwanzigjährigen Eichwürsch unterhalten würdest, was du denkst, über was du ein besonderes Hitzig diskutieren würdest, oder werdet du euch nicht so einigen?

00:02:01: Ich glaube, richtig Hitzig wäre es nicht.

00:02:03: Das ist vielleicht eine langweilige Antwort.

00:02:05: Ich habe das Gefühl, ich bin jetzt nicht jemand, der extrem... ganz radikal verändert, hat in gewissen Sachen weder persönlich noch politisch noch theologisch noch so.

00:02:14: Sicher politisch.

00:02:15: Am meisten.

00:02:16: Es

00:02:16: gibt einen gewissen Wandel, in dem ich Sachen heute wirklich ziemlich anders sehe und so.

00:02:20: Und da würde ich gerne diskutieren, vielleicht sogar hitzig, aber sicher freundlich mit meinem Damaligen ich.

00:02:28: Theologisch sehe ich sicher auch gewisse Sachen etwas anders, aber es ist vielleicht auch nicht so eine radikale Veränderung.

00:02:33: Ich habe zum Beispiel schon immer ... Also schon immer, ich bin so bewusst, so zum Glauben zu kommen als Jugendlichen.

00:02:42: Ich bin jetzt nicht so krass kirchlich christlich so aufgewachsen und habe dann aber schnell oder von Anfang an so ein Umfeld dürfen haben, wo irgendwo so eine Erklarheit, etwas Bekennens, etwas Fromms, was man so viel sagen kann, und gleichzeitig aber immer auch eine Weite.

00:02:59: Ich habe schon von Anfang an viel mit Menschen aus verschiedenen Kilen, Landeskilen, Freienkilen und so.

00:03:05: Sicher auch durch die VBG, die ich dabei war als Mittelschüler und Student, die Menschen aus verschiedenen Kilen und so.

00:03:11: Darum hatte ich schon immer ein bisschen das Kühl.

00:03:13: Eine gewisse Witte war so drin und ich musste nicht mehr ... in eine Witte freie Strampel oder so etwas, weil ich manchmal schon gewisse Leute höre.

00:03:22: Also du hast dort eigentlich schon viel in Kontakt gehabt mit unterschiedlichen Meinungen und hast ja schon gewisse ... Genau

00:03:26: das meine ich eigentlich auch.

00:03:26: Das ist nicht einfach

00:03:28: A oder B, sondern es gibt noch anderes.

00:03:30: Das Leben als Christ und Christian ist ja auch von der Spanien.

00:03:33: Wir haben sie vorher schon in diesen vielen Folgen gemerkt.

00:03:36: Das ist oft so ein bisschen ... Ein Ball lassen, das man muss finden.

00:03:40: Wir hatten viele Fragen, die Keine sagen.

00:03:44: Wie ist das bei dir?

00:03:46: Wie hat sich das entwickelt?

00:03:47: Sind mehr Spannungen dazukommen im Verlauf des Glaubenslebens?

00:03:50: Oder sind sich mehr aufgelöst?

00:03:54: Es gibt beides.

00:03:55: Es gibt sicher Themen, die sich etwas aufgelöst haben, z.B.

00:04:00: mit dieser ganz brutalen Gewalt im alten Testament.

00:04:06: dürfen im Laufe von vielen Jahren auch gute, spannende Denkanstöße oder theologische Ausleggungen und so dazu kennenlernen, die wir sehr geholfen haben, mit dem umzugehen.

00:04:15: Wenn es natürlich schwierig bleibt, zum Teil, als das eine Beispiel.

00:04:20: Bei anderen Themen, ich würde es mal als Beispiel sexual, moralisch, vielleicht so eines.

00:04:24: Es gibt sicher auch noch andere, die ich eher gesehen habe.

00:04:26: Da haben sie eher mehr Fragen gekommen, oder wenn ich heute Sachen eher gesehen habe.

00:04:30: Oh, das ist eine Spannung und ich weiss nicht recht, wie es ist und so.

00:04:33: Gibt, glaube ich, beides.

00:04:34: Also es hat sich am Schluss ... Das Gleiche bleiben einfach nicht die gleichen Spannungen.

00:04:37: Genau,

00:04:38: das müssen wir fassen.

00:04:39: Also Christ und Christ glauben ja an Gott und eigentlich an einen Gott, das ist eine monotheistische Religion.

00:04:46: Kann man dann sagen, ja Christen sind eigentlich alle intolerant?

00:04:50: Es ist ja eigentlich noch viel krasser.

00:04:51: Wir glauben nicht nur an einen Gott, wir glauben erst noch an diese Offenbarung in Jesus Christus, dass er sich dort halt speziell zeigt und zu uns kommt und für uns gestorben ist und dass er auferstanden ist und all das.

00:05:03: Oder wenn du das noch dazu nimmst, Der Monothesmus wird man mit anderen Teilen und dann wird es noch etwas quasi exklusiver.

00:05:12: Darum ist die Frage natürlich berechtigt, ob wir intolerant sind.

00:05:16: Für das müsste man vielleicht das Wort Toleranz definieren.

00:05:20: Toleranz heisst eben nicht, es dürfen quasi keine Wahrheitsansprüche geben oder es müssen alle recht haben oder du darfst nie finden.

00:05:30: So wie ich sehe, ist es richtig, sondern Toleranz heisst eigentlich nie.

00:05:36: weil sie im Andersen denken oder anders glauben, in irgendeiner Form zu diskriminieren oder zu bekämpfen, erstrechnen.

00:05:44: Also quasi zu ertragen, dass jemand ein aus meiner Sicht falsches Positionen hat.

00:05:52: Ich darf, finde mich, das ist richtig und das andere ist falsch.

00:05:55: Das ist nicht ein Verstoß gegen Toleranz.

00:05:58: Aber wenn ich den dann probiere, mit allen Mitteln zu ihm zu bringen, zum Beispiel, das wäre intolerant.

00:06:03: Oder wenn ich ihn wegen diesem Duaschi kaniere oder so.

00:06:05: Oder man sich Köpfe einschlägt.

00:06:08: Das kann man sagen.

00:06:08: Es hätte vielleicht immer wieder Christen gegeben, die davon intolerant waren.

00:06:12: Wir kennen leider so

00:06:13: viele.

00:06:14: Aber das Christentum an sich ist in dem Sinne nicht intolerant, weil man darf sagen, ich habe eine Wahrheitsansprache.

00:06:20: ohne dass man gerade intolerant ist.

00:06:22: Genau, ich glaube, man kann auch ohne das gar nicht durchs Leben gehen, weder als Christ noch als sonst etwas übrigens.

00:06:28: Ja, weil sonst wäre alles eigentlich nur noch schwammig.

00:06:31: Genau.

00:06:32: Ist der Leben an Gott auch ein bisschen ein Fluch zu einfachen Antwort?

00:06:35: Weil man kann ja an Gott, wenn man will, für Sachen verantwortlich machen, wo man einfach die Erklärung findet.

00:06:41: Gleichzeitig hat man ziemlich viele Probleme und Fragen nicht, wenn man nicht gläubig wäre.

00:06:45: Also es gibt ja auch ... Dank dem Glauben an Gott gibt es ja eben, da haben wir viel darüber geredet in all diesen Folgen, gibt es ja Spannungen und Fragen und Auseinandersetzungen, die man sich nicht einig ist und so.

00:06:55: Also darum, Flucht zu einfachen Antworten würde ich sagen, sicher nicht, oder?

00:07:01: Und quasi Gott ist dort, wo wir keine Erklärung haben.

00:07:05: Von diesem Gottesbild halte ich auch nicht so viel.

00:07:07: Also ich glaube gerade in dem, was wir wissen, möchte ich Gott erkennen.

00:07:14: Zum Beispiel die Wissenschaft.

00:07:15: Es gibt so eine Tendenz.

00:07:18: Man kann es zumindest geben, dass man sagt, wo ... wo man noch nie weiss, wie etwas funktioniert.

00:07:22: Man muss es doch noch an Gott geben.

00:07:25: Man weiss bis zum Urknall zurück und so.

00:07:27: Aber wer hat ihn denn ausgelöst?

00:07:28: Dort ist jetzt noch Gott.

00:07:30: Dank dem glauben wir noch an Gott, weil wir es mit Gott am besten erklären können.

00:07:35: Das ist übrigens, finde ich, sogar so.

00:07:38: Aber es ist überhaupt nicht ... Ich finde, das ist völlig ein schräges Gottesbild.

00:07:42: Ich möchte auch in den Minnen, die ich genau weiss, wie es funktioniert und wie die Welt aufbaut, jetzt wissenschaftlich, Erkennen und loben, wie genial er das gemacht hat.

00:07:53: Als der Schöpfer, der hinter dem Prozess steht?

00:07:56: Genau, und nicht nur dort, wo ich keine Antworten habe.

00:08:00: Politische Diskurs beobachtet oder eigentlich die Menschen.

00:08:03: Allgemein würde ich sagen, das ist ja gar nicht nur ein aktuelles Phänomen, ist, dass wir uns ja sehr fest nach Klarheit sehen.

00:08:11: Wenn wir Spanien am liebsten auflösen können und wenn es die einfache Antwort die richtige ist, ist es eigentlich uns lieber, als wenn es zu komplex wird.

00:08:18: Warum ist das so?

00:08:20: Also, da würde jetzt psychologisch antworten.

00:08:22: Ich glaube, es ist halt einfach nicht möglich.

00:08:24: Weisst du so viele Informationen?

00:08:26: die eigentlich müsste, um immer Sachen richtig sauber differenziert auf den Grund zu gehen.

00:08:33: Darum sind Schwarz-Wiss-Meinungen oder Aldiger sehr viel einfacher für das Hirn ein, quasi blöd, ein bisschen salopp gesagt.

00:08:41: Komplexitätsreduktion ist ein schönes Wort für das nach dem Streben wir psychologisch, kognitiv.

00:08:48: Komplexität reduzieren, Sachen vereinfachen.

00:08:50: Man könnte gar nicht anders leben.

00:08:52: Ist in diesem Sinn auch nichts?

00:08:55: Per se ist schlecht.

00:08:58: Oder wenn ich eine Meinung habe, und ich werde mit widersprüchlicher ... Informationen konfrontiert, dann bin ich natürlich bestrebt.

00:09:04: Dann gibt es eine Spannung, oder?

00:09:06: Dann bin ich bestrebt, diese Spannung aufzulösen.

00:09:07: Es fühlt sich irgendwie nicht gut an.

00:09:09: So

00:09:09: die kognitiven Dissernanzen.

00:09:10: Genau, die kognitiven Dissernanzen.

00:09:12: Das Fachwort habe ich jetzt nicht gebraucht.

00:09:16: Und das zu reduzieren, ist auch so eine Grundtendenz von uns Menschen.

00:09:19: Und auch dort, das musst du manchmal halt auch einfach.

00:09:21: Du kannst nicht.

00:09:22: Es würde uns völlig überfordern, immer bei allem mega differenziert auf den Grund zu gehen.

00:09:26: Aber es führt dann eben auch zu systematischen Fehler oder zu systematischen Ja, ich denke, das Gülamis ist richtig und alles andere ist falsch, weil ich mich gar nicht damit auseinandersetze.

00:09:37: Also eine Reaktion kann dann sein, wenn ich eine Meinung habe und die wird mit einer anderen konfrontiert und merke, es ist unangenehm, dass ich sage, gut, das muss voll falsch sein.

00:09:46: Das ist wie eine Art von Strategie, um die Dissonanz loszuwerden.

00:09:50: Genau, es gibt auch so, wir tun dann auch widersprüchliche Informationen, um ausblenden oder uminterpretieren, wie es alles passt.

00:09:59: Aber manchmal stürmen wir uns auch Echt damit auseinandersetzen und je nach Thema würde ich das auch empfehlen.

00:10:05: Also das eigentlich versuchen wir intuitiv unseres Weltbildes möglichst zu schützen oder so bewahren wie wir es haben und müssen uns aber... Einmal wieder darauf einladen, die anderen auch anzulassen, dass ich mit meinem Weltbild etwas anpasst.

00:10:18: Genau, ich glaube, man hat den Begriff der Babel, bei dem wir alle unsere Babels bewegen.

00:10:24: Ich glaube, fast alle, die ich kenne, sind etwas so.

00:10:27: Man bewegt sich mit Leuten, die ähnliche hicken, die ähnliche Hintergrund haben, aber auch Überzeugungen haben, vielleicht auch innerhalb, zum Beispiel vom Christlichen, ähnliche hicken und so weiter.

00:10:40: Und durch das hast du natürlich ständig ... So eine Selbstbestätigung und wird gar nicht so sehr konfrontiert mit anderen, was Zeugen eben anders sehen.

00:10:47: Und das ist eigentlich schade, da verpasst man auch etwas.

00:10:51: Und die Gefahr ist dann grösser, dass man die anderen als Bedrohungen die auch wahrnimmt, wenn man sich gar nicht ... Ja.

00:10:55: ... wenn man sie nur aus der Distanz kennt.

00:10:57: Genau, genau.

00:10:58: Wie kann ich wissen, ob ich versuche, eine Spannung aufzulösen oder ob ich sie einfach stalle?

00:11:04: Wir haben ja verschiedene konkrete Beispiele auch in den letzten Folgen angeschaut.

00:11:08: Also, wir werden immer wieder damit konfrontiert.

00:11:10: Ich glaube, das ist wirklich klar.

00:11:12: Und dann gibt es eine gewisse Sache, wo man sagt, da versuche ich jetzt irgendwie eine Lösung zu finden.

00:11:17: Du hast gesagt oder du hast auch viel Spannendes, z.B.

00:11:20: über den gewalttätigen Gott im alten Testament gelöst.

00:11:23: Ich habe die Demo so angesetzt.

00:11:24: Und wo ist es dann einfach so gesagt, nein, da gibt es jetzt halt keine Lösung.

00:11:27: Ich bin jetzt mit Demo zufrieden zu finden.

00:11:29: Also

00:11:29: ich glaube, das Leben stellt dich ja automatisch vor Situationen.

00:11:32: Man muss Spannungen quasi einseitig.

00:11:35: auflösen.

00:11:36: Wenn du zwei Jobs, die du beide toll fängst und vielleicht sogar beide könntest machen oder zwei Berufswünsche oder so bei einem Teenager, dann kannst du ja nicht sagen, ich muss die Spannung aushalten oder die Wahrheit liegt in der Mitte, dann musst du schwarz oder weiß.

00:11:49: Du musst dich

00:11:51: entscheiden.

00:11:52: Und so ist es durchaus noch oft im Leben, habe ich das Gefühl, oder soll ich irgendwie diese Beziehung eingehen oder nicht?

00:11:58: Oder wenn ich in einer Beziehung bin, mehr trenne oder nicht, solche Situationen, dann ist es nicht eine Spannung.

00:12:03: Es ist halt eine Spannung zum Aushalten.

00:12:05: Früher oder später musst du dich klar positionieren und entscheiden.

00:12:09: Und dann gibt es aber andere Fälle.

00:12:10: Und das ist von mir aus oft in der Theologie und sehr oft auch in der Politik zum Beispiel so, dass es wirklich eine Spannung ist, die eben ... die Wahrheit in der Mitte liegt, oder nochmals ein anderes Bild, wo vielleicht beide Pöle ihre Berechtigung haben.

00:12:25: Wir haben viele Beispielen, die auch theologisch angeschaut in diesem ganzen Podcast von Gnade oder Werk oder von irgendwie, haben wir jetzt Verantwortung oder hat Gott die Verantwortung und so.

00:12:36: Dort stimmt irgendwie beides und dort musst du die Spannung wie ... aushalten und lassen stehen und auch sinnvoll damit umgehen.

00:12:43: Und nicht quasi eine Seite des Rosses abgeben.

00:12:46: Und wenn man diese Spannungen jetzt in die Zwischenmännchen nimmt, wenn ich mich merke, dass ich nicht unsicher bin, was ist richtig, sondern ich habe das Gefühl, ich weiss es, aber der andere hat eine ganz andere Meinung.

00:12:58: Wie finde ich dann einen guten Umgang?

00:13:00: Oder ich würde wahrscheinlich von meiner Meinung überzeugen.

00:13:03: Ich habe das Gefühl, ich bin richtig, dass ich mich jetzt auch nicht überzeugen lassen würde.

00:13:07: Ja, was macht man am besten?

00:13:09: Also sicher einand zulosen und nicht gerade das Wort fallen, kaum hätte er andern probiert, seine Positionen mal zu erklären, wäre hilfreich und dann sich ernsthaft damit auseinandersetzen.

00:13:19: Weil ich merke ja wirklich, ah okay, das vom anderen hat ja schon auch etwas und so und vielleicht finden wir uns ja sogar und der Andere findet ja, stimmt, also du sagst, hat ja auch etwas und dann findet man sich wirklich in der Mitte, vielleicht eben.

00:13:32: Es gibt auch Themen, die das nicht daran ist, was auch schwarz oder wissensmal sein kann.

00:13:36: Aber bei vielen ist es eben so.

00:13:37: Dort würde es schon sehr helfen, einen anderen überhaupt zuzulesen und in einen Dialog zu treffen.

00:13:44: Jetzt kann man dann überhaupt sagen, es gibt eine Wahrheit.

00:13:48: Wenn wir irgendwie merken, die überallischen Spannungsfeldpolitik, Theologie

00:13:52: usw.,

00:13:53: es gibt irgendwie verschiedene Sichtweisen.

00:13:55: Man hat sich schon seit tausenden Jahren mit der gleichen Frage beschäftigt und so genau, weiss es immer noch niemand.

00:14:01: Kann man dann überhaupt sagen, es gibt eine Wahrheit?

00:14:04: Also ich glaube, wenn man der spruchte Wahrheit liegt in der Mitte, das ist ja dann auch eine Wahrheit.

00:14:10: Dann gibt es keine Wahrheit.

00:14:12: In der letzten Folge haben wir darüber geredet, ob wir als Menschen eine Verantwortung haben und müssen entscheiden und machen und tun oder ob sowieso Gott alles in den Händen hat und er alleine die Verantwortung hat.

00:14:25: Dort würde ich dann sagen, beides hat etwas, beides hat seine Berechtigung, beides ist wichtig oder richtig.

00:14:33: Und das ist für mich die Wahrheit.

00:14:36: Ich würde nicht sagen, es gibt keine Wahrheit, sondern für mich ist die Wahrheit in der Mitte.

00:14:41: Das beide stimmt.

00:14:44: Allgemein glaube ich auf jeden Fall, es gibt Wahrheit.

00:14:48: Also ich bin jetzt selber nicht so jemand, der viel von diesem krassen Relativismus haltet, dass irgendwie sowieso alles relativ ist und so.

00:14:56: Also dieser Satz, es gibt kein Wahrheit.

00:14:58: Der besteht nicht einmal der Selbsttest.

00:15:00: Wenn du dann zurückfragst, ist dieser Satz, was du jetzt gerade gesagt hast, wahr oder nicht wahr?

00:15:04: Ja.

00:15:05: Wenn du sagst, nein, dann hast du eher einen Egal.

00:15:09: Dann hast du deine Aussage zurückgenommen.

00:15:11: Und wenn du sagst, ja, hast du selber widersprochen.

00:15:13: Denn es gibt nämlich eine Wahrheit, dass es keine Wahrheit gibt.

00:15:16: Das ist ein schönes philosophisches Argument.

00:15:19: Heute hat es geregnet am Morgen.

00:15:21: Wenn du so ein Heiter gemütet wärst und du sagst, für mich hat Zunnen geschwonen, jemand von uns hat recht.

00:15:27: Es ist nicht so, dass hier draussen vor dem Haus gleichzeitig geregnet hat und Zunnen.

00:15:32: Manchmal gibt es das gleichzeitig mit Rägenbogen.

00:15:35: Aber ich meine, heute Morgen war es einfach grau und es regnete.

00:15:38: Ich kann nicht du sagen.

00:15:39: Für mich hat aber die Zunnen geschwunden.

00:15:42: Auf dem Bankkonto haben wir eine Zehntausend Stutze.

00:15:45: Oder hunderttausend.

00:15:46: Du kannst nicht auf die Bank kommen und sagen, ich habe doch hunderttausend.

00:15:48: Ich habe das Gefühl, ich sollte hunderttausend Franken.

00:15:51: Und der Banker sagt, nein, du hast Zehntausend Stutze.

00:15:53: Und das ist leider eben die Wahrheit.

00:15:55: Dort gilt es, eine Wahrheit zu anerkennen und auch zu akzeptieren.

00:15:59: Und es ist nicht so, dass es dort ... keine Wahrheit gibt.

00:16:01: Du hast halt deine Wahrheit, nämlich die Hunderttausend Franken.

00:16:04: Und der von der Bank hat seine Wahrheit.

00:16:06: So ist es nicht, oder?

00:16:07: Jetzt aber bei so theologischen Fragen ist es natürlich ein bisschen anders, was jetzt beim Bank kommt.

00:16:11: Logisch, dort kannst du nicht einfach super empirisch zeigen, wer jetzt recht hat, oder?

00:16:16: Aber auch dort glaube ich, es gibt eine Wahrheit im Sinne von gibt es Gott oder gibt es kein Gott.

00:16:20: Es kann aus meiner Sicht nicht beides wahr sein.

00:16:24: Bei diesen Fragen, oder ist Jesus auferstanden oder nicht?

00:16:27: Zum Beispiel, oder?

00:16:28: Ich habe für mich nicht ... Für dich ist er auferstanden und für mich nicht so.

00:16:32: Aber bei diesen Fragen kannst du in der Regel die Wahrheit nicht mit Sicherheit quasi erkennen oder für dich packen, sondern es ist immer irgendwo ein Suche nach Wahrheit oder ein ... Das eine ist vielleicht plausibler als das andere, so ist es dort meistens.

00:16:45: Das heisst aber nicht, dass es dort keine Wahrheit gibt.

00:16:47: Sondern es ist einfach schwieriger zu finden manchmal.

00:16:49: Genau.

00:16:50: Und oft kann niemand ... Die Wahrheit voll und ganz erkennen.

00:16:53: Das sagt sogar die Bibel selber mit Paulus, erster Korinther XIII.

00:16:57: Unseres Erkennen ist Spruchstückhaft oder Stückwerk, je nach Übersetzung.

00:17:01: Das

00:17:01: wäre eigentlich schon eine wichtige Wahrheit zu anerkennen, dass wir selber gar nicht immer alles erkennen können oder dass wir die Wahrheit nicht ganz...

00:17:08: Das ist auf jeden Fall so.

00:17:08: Es gibt einen Spruch, ich weiss, dass ich nichts weiss.

00:17:11: Das finde ich jetzt wieder um auch wieder etwas übertrieben.

00:17:13: Ich weiss ein paar Sachen, oder?

00:17:15: Aber vielleicht meint das ein bisschen das, oder?

00:17:17: Also ein bisschen demutig dem.

00:17:18: Genau.

00:17:19: Wie haben wir, wenn wir bei den theologischen Fragen bleiben, bei den Banken, beim Wetter, so etwas anderes, wie haben wir Zugang zu der Wahrheit?

00:17:29: Oder wie finden wir dort die Wahrheit?

00:17:32: Ich gehe bis zu Fragen wie die Verstehung oder was heisst jetzt.

00:17:36: Wir haben hier viele Sachen schon angesprochen, die Einigkeit und so weiter.

00:17:39: Du hast vorhin angesprochen, die ehemütige Haltung ist sicher einmal ... die Grundlage oder nicht meinen, wie man so schön sagt, die Wahrheit packt und habe in allem den Durchblick und weiss genau, wie es ist und so.

00:17:50: Bei diesen Fragen dunklen mir auf jeden Fall die richtige Grundhaltung.

00:17:53: Bloß eben Paulos sagt, dass es sowieso immer nur stückweise die Wahrheit erkennen kann, nicht voll und ganz.

00:18:00: Oder kannst du Gott erkennen?

00:18:01: Meint er dort, glaube ich.

00:18:04: Aber dort, wo Wahrheit in so theologischen Fragen erkannt werden kann, Ich glaube, es ist einerseits durch Erkennen, also durch Forschen, durch Erfahrung auch, durchaus, aber vor allem auch durch Offenbarung.

00:18:18: Also es sind so die beiden Arten, wie man quasi Wahrheit erkennen kann aus meiner Sicht.

00:18:22: Und was ich ... Möchtest du jetzt mit Offenbarung

00:18:25: reden?

00:18:25: Ja, also mit Offenbarung meine ich wirklich, dass Gott sagt, wie es ist.

00:18:28: Jetzt

00:18:28: ein bisschen salopp gesagt, oder?

00:18:31: Das geht sicherklar sozusagen.

00:18:32: Genau.

00:18:33: Jetzt ... Wir haben viele verschiedene Kielen, schon alleine in der Schweiz und international noch mehr.

00:18:40: Und innerhalb der Kielen sieht man vielleicht nicht immer alles gleich wie die anderen Leute.

00:18:44: Wie gehe ich damit um, wenn ich mit Leuten unterwegs bin, vielleicht unterwegs sein muss, die ganz andere Meinung als ich, die ich vielleicht nicht aus dem Weg gehen kann.

00:18:53: Und wie gelingt dann das Gutes Miteinander?

00:18:57: Ich glaube, in der ersten Mal in dieser demütigen Grundhaltung Die Wahrheit ist voll und ganz irgendwie erkannt, oder weiss bei allem immer, was Sache ist und so.

00:19:06: Also man hat einfach dort einen Gang zurückgeschaltet, demütig sein, bescheiden sein, so in dieser Grundhaltung aufeinander zugehen.

00:19:13: Lernbereit, immer zu dran, da auch als Chance sieht, dass ich vielleicht mein Horizont auch erweitern kann.

00:19:17: Wenn ich meine Position vielleicht nicht muss ändern, aber immerhin, es wird angereichert, es wird vielleicht auch ausgefordert auf eine gesunde und gute Art und Weise.

00:19:25: Und ich glaube, ich habe es vorhin schon gesagt, einen anderen überhaupt zulosen.

00:19:28: Oft wird ja auch in den politischen Diskurs und vielleicht durchaus auch im Theologischen wird der andere schon schublatisiert und abgewirkt und man weiss, das ist so eine, das ist sowieso falsch.

00:19:37: Anstatt sich wirklich auseinandersetzen.

00:19:39: Ich glaube, diese Grundhaltung bräuchte ich.

00:19:42: Also jetzt bleiben wir noch bei diesen spanischen, abitäologischen Fragen.

00:19:46: Das kann ja zu ganz vielen Trennungen führen, dass man ein Abing mal anders versteht oder ja immer.

00:19:52: Wieso ist es so schwierig, sich zu finden?

00:19:55: Wir haben ja immerhin alle den gleichen Gott.

00:19:58: Wir haben das eine bucht, die Bibel, aber trotzdem gibt es einfach so viele Diskussionen.

00:20:03: Warum?

00:20:04: Die Bibel ist halt schon komplex und vielschichtig und auch über Jahrhunderte entstanden und Zeug und Sachen.

00:20:11: Logisch ist das nicht einfach die Zackenrezeption.

00:20:13: Aha, kannst du noch schauen, du weisst genau, so ist es.

00:20:16: Da gibt es zum Teil Themen, die Spannungen drin haben, die die einen dann halt ... mehr dieser Pole betonen und die anderen der anderen Pole.

00:20:25: Und wo ich aber oft finde, es gilt, dort eben die Spannung zu sehen und auszuhalten und nicht so einseitig.

00:20:31: Zum Teil darf es aber auch einseitig sein, klar.

00:20:33: Aber die Bibel ist quasi nicht einfach so zack und ist immer alles zunehmend

00:20:37: klar.

00:20:38: Es

00:20:38: kann und muss auch ausgelegt werden und so weiter.

00:20:40: Das Zweite ist aber vielleicht auch ... dass wir zu fest auf dem allerersten Volk haben, was eigentlich Glauben überhaupt ist.

00:20:49: Und dort haben wir so gesagt, mit dem latinischen Wort assens, also was glaube ich genau, so ist das richtig oder das und so.

00:20:57: Wenn das wie die Übermacht hat und es nur noch um das geht, das kann gefährlich sein und eben zu Spaltungen und Trennungen und Streit führen, anstatt dass wir der Glauben auch definiert als gemeinsam Jesus Nachfolge auf Gott vertrauen, in einer lebendigen Beziehung mit Gott sein.

00:21:13: auch noch einmal ein anderer Anspekt von Glauben, wo wir vielleicht auch mit Leuten, die bei theologischen Fragen es nicht genau sehen, vielleicht eher teilen können und Common Ground finden, das Gemeinsamtsunterweg sein.

00:21:26: Also der Fokus eigentlich nicht weg von diesen Dokumenten teilweise, sondern hier zum Beziegel leben und wie wir

00:21:31: uns mal unterwegs

00:21:32: und gemeinsam auf Jesus schauen sozusagen.

00:21:34: Und damit meine ich nicht völlig ein Relativismus.

00:21:37: Ich habe Ihnen vor ein paar Sachen dazu gesagt, aber wenn es nur noch um das geht, dann wird es wirklich mühsam und gefährlich.

00:21:45: Kann man dann gleich überhaupt vom Christum als einer Religion reden, auch wenn es so viele unterschiedliche Ansichten gibt?

00:21:51: Würde ich auf jeden Fall sagen.

00:21:52: Wenn du an Gott glaubst, dass sich dieser Jesus Christus speziell ultimativ offenbart hat.

00:22:00: Man sagt, Gott wurde Mensch in Jesus Christus.

00:22:03: Er ist für uns gestorben.

00:22:04: Er ist auferstanden.

00:22:05: Wir wollen ihm Nachfolge anbeten.

00:22:08: Alle, die jetzt die paar Sätze, die ich jetzt gesagt habe, für sich können sie sagen, das ist Einglauben.

00:22:14: Auch wenn du nach ganz vieles oben als Beispiel gesagt hast und anders siehst, dann ist das logisch Einglauben, Eireligion.

00:22:23: Außer du sagst, apropos Religion.

00:22:25: Das Evangelium ist nicht der Religion.

00:22:27: Der Religion heißt, wir müssen Gott suchen und mit Gott ins Reine kommen.

00:22:30: Und hier geht der Andere Weg.

00:22:32: Es ist zu dem Mensch, das ist noch so eine Gedanke, die ich mal aufgeschnappt habe.

00:22:36: Das Christendom ist eigentlich gar keine Religion, sondern es ist eben Evangelium, gute Nachricht, Gott kommt zu dem Mensch.

00:22:41: Aber das ist jetzt richtig etwas Spitzfindung.

00:22:43: Nur wegen dem Begriff Religion wollte ich das einfach noch platzieren.

00:22:46: Aber es ist klar, es ist eine Religion in diesem Sinne.

00:22:49: Und spannend ist ja auch, es ist verbunden mit dem Judentum.

00:22:52: Für mich ist Christendom Judentum ... Das sind eigentlich nicht zwei Religionen, sondern eine grosse Geschichte.

00:22:57: Das haben wir in der Folge über die Bibelgei, wenn ich eine richtige Erinnerung habe.

00:23:02: Dass das zusammengehört, weil der

00:23:03: Grundlage

00:23:04: der Glauben an den einen Gott ist eigentlich die gleiche.

00:23:08: Du hast gesagt, die Spannungen gehören dazu.

00:23:10: Man muss auch lernen, mit dem umgehen.

00:23:11: Und auch anerkennen, dass der Ander vielleicht auch Wahrheit hat, auch wenn ich sie anders sehe.

00:23:17: Gibt es hier auch Grenzen?

00:23:18: Kann man sagen, was du glaubst, ist wirklich zu weit weg von meinem Glauben?

00:23:23: Ich sehe uns hier nicht mehr im gleichen Boot.

00:23:29: Gibt es sicher bei bestimmten Themen.

00:23:31: Gleich würde ich dort auch mega plädieren, das Gemeinsame zu suchen und zu betonen, mal als Grundhaltung der Gemeinsam-Boden.

00:23:39: Und dann aber auch eben gewisse Positionen, die du einander hast, als ich einmal etwas notzuforschen.

00:23:43: Okay, vielleicht hat ja beides seine Berechtigung, oder?

00:23:47: Dann kommst du vielleicht ein wenig zu diesen Spannungsfeldern, die wir jetzt viel darüber geredet haben.

00:23:51: Und dort drinnen irgendwo ... dass es dann aber auch auszuhalten, dass der Eind halt etwas mehr auf dieser Seite ist und ich auf dieser.

00:23:57: Ich

00:23:57: merke mir, dass es viel leichter ist, wenn ich die Leute kenne.

00:24:01: Also wenn ich irgendwie mit Freunden und Freunden, wir sind das ja auch nicht immer einig, dann kenne ich aber seine Geschichte, seine Position.

00:24:09: Wir reden irgendwie einmal wieder darüber, dann denke ich auch gut, das sind die Legitimität.

00:24:14: Ich sehe das und ich weiss ja, es ist eigentlich ein vernünftiger Typ.

00:24:17: Aus der Distanz finde ich das viel schwieriger.

00:24:19: Also wenn ich dann wie gehören, andere Kiele, vielleicht sogar in anderen Ländern und jetzt irgendwie so zu fest gewisse Richtungen zu basten oder so, wo ich so denke, dass ihr im Namen von Jesus, im Namen von Gott, so Sachen auslönen oder auch politisch so und so engagiert, das finde ich extrem schwierig.

00:24:40: Und da kann ich nicht mit diesen Anti-Shock sprechen.

00:24:42: Wie geht es mit dem um?

00:24:44: Da erlebe ich manchmal auch so ein Fremdschämen, das mich eigentlich innerlich distanzieren will.

00:24:50: Und auch ein bisschen darum ringen, dass das gleiche Brüder und Schwester im Herrn sind, wie man so schön sagt.

00:24:58: Ja, fällt mir manchmal wirklich auch nicht einfach.

00:25:01: Weil ich merke manchmal, dass ich so fast versäge, ich glaube, die haben es nicht ganz gecheckt, oder die glauben nicht richtig, oder die missbrauchen, oder so.

00:25:08: Das ist immer wieder beim Toleranzbegriff.

00:25:10: Ich glaube, das darfst du auch.

00:25:11: Also, solange du das ... Respektvoll machst du und nicht komplett durchbäschen oder in einem wirklich Hundertprozenten-Glauben-Absprich oder so.

00:25:20: Darfst du schon sagen, ich glaube, dort liegen die wirklich falsch.

00:25:23: Die haben noch etwas völlig falsch verstanden, wenn du das Evangelium einmal durchlesen kannst.

00:25:27: Und dann kommt mir so etwas anderes dagegen als das, was ich hier sehe, oder?

00:25:31: Und zwar nicht von einem einzelnen Bibelwesen, sondern so ein bisschen vom ganzen Grund, den Tenors auf der Bibel.

00:25:35: Dann sage ich das auch und dann ist das meine Meinung.

00:25:38: Und eben, das hat nichts zu tun mit Intoleranz.

00:25:41: Ich darf eine andere Meinung haben, ich darf sagen, ich finde das falsch, solange ich die nicht komplett diskreditieren.

00:25:50: Ist dir das auch schon passiert, dass dich Aussagen von anderen Christen oder Christinnen an deinem eigenen Glaubenzweifeln lassen?

00:25:58: Wenn die sich aufs Gleiche

00:26:02: berufen wie?

00:26:03: Vielleicht habe ich für das gleich genügend eine klare Meinung, wie ich finde, wie es ist oder wie es sollte sein.

00:26:10: Total verunsichert von christlichen Strömungen, die ich als extrem schräg erlebe.

00:26:17: Da kann ich eher die Tendenzen sagen, sorry, das ist eine komische Auswuchs.

00:26:24: Es gibt es überall, leider auch im Christentum.

00:26:27: Aber ich habe mich auch schon verunsichert von anderen Meinungen.

00:26:31: Aber das gehört für mich auch dazu.

00:26:34: Wenn wir jetzt wieder zurück, vielleicht nicht gerade hier ins Ausland gehen, sondern einen Blick innerhalb der Schweiz mal gehalten, dann haben wir auch schon genug unterschiedliche Kielen.

00:26:43: Was würdest du raten, Leute, die irgendwie zufrieden sind mit ihren Kielen, die irgendwie auch kennen, aber gewisse Kepsis vielleicht auch an den Kielen richtigen gegenüber?

00:26:56: Wie findet man da einen guten Zugang zunaheinander?

00:26:59: Das Einfachste ist, dass man immer, wie du gesagt hast, mit Leuten in einer Beziehung zu sein oder sie mindestens zu kennen, nicht nur vom höheren Sagen oder von einem Schlag zu zielen.

00:27:11: Zum Beispiel Leute aus anderen Kilen, aus anderen vielleicht auch Theologischen Strömungen kennenlernen, dass sich mit ihnen etwas auseinandersetzen.

00:27:19: Vielleicht findest du dann raus, dass das doch das verbindende Größer ist als die Rente.

00:27:23: Vielleicht, hoffentlich.

00:27:24: Also

00:27:25: Kontakt suche ich auch mit anderen.

00:27:28: Klar, die Richtlinien geben ja Sicherheit.

00:27:30: Du hast es vorgesagt.

00:27:32: Wir können auch nicht überall alles relativieren.

00:27:34: Das ist auch überfordert.

00:27:36: Sie können aber natürlich auch ausgegrenzt oder streng sein.

00:27:39: Also gegen aussen oder auch gegen innen.

00:27:42: Auf der anderen Seite gibt es dann aber auch Gefahr von der Beliebigkeit.

00:27:44: Du weißt ja schon, dass ich gegen den Relativismus ausgesprochen

00:27:46: habe.

00:27:48: Wie findet man da wieder?

00:27:49: Ich bringe mir das gleichwort Pala.

00:27:51: Wenn wird aus Toleranz Beliebigkeit.

00:27:55: Wenn du bist in Wahrheitsanspruch gefährlich?

00:27:57: Vielleicht eben, wenn Toleranz so definiert ist, dass du eigentlich gar keine Meinung darfst oder gar keine Wahrheitsanspruch darfst.

00:28:03: Dann wird es und alle, es ist ja eh quasi egal oder eben haben alle ihre Wahrheit, dann ist es Beliebigkeit.

00:28:10: Aber wenn du eben die ganz klare Grundhaltung hast von dem Mut und von anderen auch losstehen, auch wenn sie deine Meinung mitteilen, aber du bist klar an der Meinung, dann ist es Toleranz.

00:28:21: Offensiv für das andere Meinung haben, aber nicht sagen, alles sei okay.

00:28:26: Genau,

00:28:27: ich würde sogar plädieren, von klaren Meinungen und Wahrheitsansprüchen zu haben und zu vertreten, aber immer in dieser radikalen Toleranz, und zwar Toleranz im ursprünglichen Sinn, tolerare, ertragen, dass der andere in meinen Augenfall schlägt.

00:28:43: Aber immer wissen sie, es ist in meinen Augen erstens, und so habe ich erträgt, sich nicht zu manipulieren oder zu bekämpfen oder so.

00:28:49: Oder ausschliessen.

00:28:50: Genau, das ist Toleranz.

00:28:52: Jetzt ganz konkret, wie können wir zwischen den Kirchen, aber auch in der Gesellschaft zwischen unterschiedlichen Richtungen, wie können wir das Dialog fördern?

00:28:59: Ja, das ist ein wiederholiger Beziehung, überhaupt Leben in Kontakt zu kommen.

00:29:04: An dem schittert es ja oft schon, weil man eben in der Pabbel lebt, oder?

00:29:08: Mal aus der Pabbel raus und so.

00:29:09: Dort,

00:29:11: ganz konkret, wie mache ich das?

00:29:13: Weil natürlich, weil

00:29:14: ich liebe.

00:29:14: Genau, also das kann man von mir aus, kann man das relativ gut... in der Nachbarschaft zum Beispiel, oder je nachdem auch in der Verwandtschaft.

00:29:21: In der Verwandtschaft ist oft nicht ein Papel wegen Meinungen und Politischen.

00:29:25: Das ist meine Erfahrung.

00:29:27: Und dort wirklich sich auseinandersetzen und nicht einfach nur über das Wetter reden mit den Leuten oder so.

00:29:32: Das wäre vielleicht noch spannend oder eine Chance.

00:29:35: Aber sicher, das Wichtigste ist sicher, dass ich in diesem Inneren auch die Grundhaltung habe, eben immer wieder das gemeinsame Suche anzusetzen.

00:29:43: Immer nur ... Manchmal habe ich den Eindruck, es gibt Leute, die sich gerade aufs Trennende stürzen.

00:29:49: Und fast schon Spitzfindungen schauen, wo sehen wir es nicht gleich oder wo liegt der andere falsch in meinen Augen?

00:29:55: Sondern die Gegenteilighaltung sollte eigentlich sein, also nicht das Trennende zu suchen, sondern das Verbindende zu suchen und fördern und betonen.

00:30:03: Und eine zweite Grundhaltung ist vielleicht im anderen ... per se gut zu unterstellen, statt schlecht zu sein.

00:30:10: Das ist auch eine Erfahrung, in der man oft auch in der Politik glaubensfragen, im anderen schlechte Absichten unterstellt.

00:30:17: Der andere, was anders sieht.

00:30:18: Nein, der meint es eigentlich auch gut.

00:30:21: Und der strebt vielleicht auch nach durchaus gutem Ziel.

00:30:25: Sein Weg, wenn er dort ist, ist völlig anders.

00:30:28: Oder wenn er es theologisch sieht oder was es auch immer ist.

00:30:30: Aber es ist nicht so, dass er ein böse Mensch ist mit bösen Absichten.

00:30:34: Wenn wir uns gegenseitig gut statt Böses unterstellen und so wohl wollen, sagt man dem auch begegnet.

00:30:40: Das wäre schon sehr, sehr wertvoll.

00:30:42: Und dann auch mit dieser offenen Haltung.

00:30:44: Ich kann auch vom anderen lernen und auch hier offen.

00:30:48: Offenheit sind so Schlagwörter vielleicht.

00:30:50: Offenheit, Lernbereitschaft, aber ja, das.

00:30:53: Und überhaupt zulosen.

00:30:54: Einmal wirklich ein paar ganze Sätze zuzulosen.

00:30:58: Was glaubt ihr wirklich, was findet ihr?

00:31:01: Egal ob theologisch oder politisch, wirklich zuzulosen und sich damit auseinandersetzen.

00:31:06: Das findet oft ja schon nicht statt.

00:31:08: Das wäre mega wichtig.

00:31:10: Ich glaube, ich habe da auch die Erfahrung gemacht, dass es mir auch hilft, wenn ich frage, warum, wie kommst du dann auf die Wahrheit?

00:31:15: Oder was steckt dahinter?

00:31:18: Weil ganz von aussen vielleicht einfach willkürlich oder man denkt, das ist so komisch, das macht überhaupt keinen Sinn.

00:31:23: Aber wenn man dann wie ... Der Anfahrtsweg immerhin sieht,

00:31:27: dass

00:31:27: man merkt, gut, ich bin noch mit anders gelandet, aber ich verstehe von der Kunst.

00:31:31: Das kann auch schon

00:31:32: sein.

00:31:32: Das finde ich jetzt eine super Ergänzung.

00:31:35: Verstehen und dahinter sehen, dass es auch extrem helfen kann.

00:31:40: Und vielleicht sogar aus einem echten Interesse.

00:31:42: Nicht nur, um besser den anderen zu empfangen.

00:31:45: Ja, ich glaube, vor allem, wenn wir die verschiedenen Kielen im Blick haben, haben die so lange Traditionen teilweise ... Da ist halt sehr viel entstanden.

00:31:55: Vielleicht auch Brüche, die uns fremd sind, oder einfach genau gewisse Dogma oder so.

00:31:59: Und dass man dann sieht, aha, aussprünglich wollte man mit dem das

00:32:04: fördern.

00:32:04: Und das finde ich als gutes Anliegen.

00:32:06: Das finde ich zum Beispiel, hat mir mega geholfen.

00:32:08: Das hat

00:32:09: man auch schon ein paar Mal geholfen, ja genau.

00:32:11: Also, eine kleine Geschichte ist auch nicht leid.

00:32:14: Mir hat letztens ein Schilder gesagt, ja, ich interessiere Geschichte überhaupt nicht.

00:32:17: Mich interessiert, was jetzt ist.

00:32:19: Und dann kann ich immer sagen, ja.

00:32:22: Du verstehst, hat es jetzt schon besser, wenn du dich auch mit Geschichten auseinandersetzt.

00:32:25: Ich glaube, bei der Kille ist das ja das Gleiche.

00:32:28: Und du siehst schon das Ganze, aber auch im einzelnen Mensch, oder?

00:32:31: Ja, genau.

00:32:31: Geschicht von einem Menschen.

00:32:33: Wenn wir das, was wir besprochen haben, in die Praxis überziehen, wir haben jetzt eine ganze Staffel uns mit Spannungen auseinandersetzt, mit ganz Konkreten.

00:32:41: Wir haben heute noch einmal darüber gesprochen, wie wir mit Spannungen allgemein umgehen.

00:32:46: Und das jetzt so ganz konkret im Alltag, wenn man merkt ... Ich kenne das, ich sehe mir wieder Spanien, ich sehe, dass ich andere Meinungen habe.

00:32:54: Ich sehe vielleicht zwischen den anderen Menschen viele Differenzen.

00:32:58: Das ist vielleicht auch streng.

00:32:59: Wie lange kann ich mit dem umgehen?

00:33:01: Was kann ich konkret machen am Alltag?

00:33:04: Also vielleicht einfach das einmal zu akzeptieren und auszuhalten und nicht als Bedrohung anzuschauen.

00:33:09: Also das ist nicht etwas Bedrohliches oder etwas Schlechtes.

00:33:13: Man könnte sagen, Spannung ist gleich spannend.

00:33:15: Ja.

00:33:17: Es ist auch ein Reichtum drin, in diesem oft vielschichtigen Mehrdimensionalen, um noch einen kleinen Werbeblock für mein Buch zu machen, das mehr dimensionale Glauben heisst.

00:33:26: Es ist genau das, also so Spannungen zu sehen und zu aushalten und das eben auch als Reichtum anzuschauen und sich daran zu freuen.

00:33:35: Und eben, es ist spannend und es ist bereichernd.

00:33:38: Und Weisheit heisst für mich oft oder auch persönliche Riffen und auch Glaubensriffen, sich dann eben sinnvoll in diesen Spannungen zu bewegen.

00:33:47: Und eben nicht so sehr einseitig vom Ross abkehren, oder die Augen davor zu verschliessen, oder so, oder einen anderen Köpfe einzuschlagen.

00:33:54: Sondern Weisheit Riffi heisst, sich in solchen spannenden Spannungsfeldern gut zu bewegen, sinnvoll zu bewegen.

00:34:02: Und sicher auch mit Menschen, mit anderen Menschen, die es vielleicht gleich oder anders gesehen sind, auch im echten Gespräch zu sein, in dieser Art und Weise, wie wir es vorher diskutiert haben.

00:34:13: in dieser Grundhaltung.

00:34:14: Und

00:34:14: natürlich... Wir können auch andere Kilen besuchen, die wir noch nicht kennen.

00:34:17: Zum Beispiel, genau.

00:34:17: Das wäre jetzt schon ziemlich ein grosser Schritt, aber wäre cool, ja.

00:34:21: Und natürlich lässt man die Liste mit Gott selber darüber zu reden, dass, wenn ich mich habe, das Verstand jetzt nicht aus der Bibel, oder das Verstand jetzt nicht, dass der andere so anders sieht, als ich, oder woher diese Spannungen auch immer kommen, jetzt einmal im Glauben, auf das Glaubensleben beschränkt.

00:34:36: Sicher wäre für mich auch die primäre Adresse Gott selber, dass ich das Gott anlege und mit ihm darüber rede und mir hier einen Weg zu finden.

00:34:44: Wie soll ich das verstehen?

00:34:46: Oder schicken wir doch Leute über einen Weg, wenn wir das erklären oder mehr ergänzen?

00:34:50: Gut, das nehmen wir sehr gerne mit und wir hoffen auch, dass ihr zu Hause etwas mitnehmen könnt, von dem, was wir jetzt besprochen haben und das vielleicht auch umsetzen könnt.

00:34:58: Also ich schicke dir sehr gerne eure Erfahrungen oder auch Spannungsfelder, die ihr interessiert, die ihr gerne noch mehr darüber gehören würdet.

00:35:06: Ich danke dir, Christoph, ganz vielmals für die heutige Folge, aber überhaupt für die ganze Staffel.

00:35:11: Für die vielen spannenden Gespräche hat mich sehr gefreut.

00:35:14: Danke, gleichfalls.

00:35:15: Dann wünsche ich euch alles Gute und ich gebe dir Sorgen.

00:35:21: Und mit dem sind wir am Ende der zweiten Staffel von Glauben und Denken angekommen.

00:35:25: Dann haben Sie mich natürlich schon noch wundert, welche Folge euch vielleicht besonders gefallen hat und welches Spannungsfeld euch gerade selbst momentan beschäftigt.

00:35:33: Schreibt euch sehr gerne eure Fragen und Gedanken, ihr findet den Kontakt in den Show-Nots.

00:35:37: Dort findet ihr auch noch einen weiteren Link, und zwar zu uns unterstützen.

00:35:41: Die Produktion von diesem Podcast ist nämlich nur dank Spenden möglich.

00:35:44: Wenn euch also gefallen hat, was ihr gehört habt, freuen wir euch sehr über eure Unterstützung.

00:35:48: Machen Sie gut und haben uns Sorgen.

00:35:50: Glauben und denken.

00:35:53: Go suchen.

00:35:54: Spiritualität leben.

00:35:57: Ein Podcast von EREF Mediaschwitz in Zusammenarbeit mit der VWG.

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