Leben als Christ = Leben voller Einschränkungen?

Shownotes

Am Sonntagmorgen in die Kirche anstatt auszuschlafen – und dann noch eine Vielzahl an Regeln und Gesetzen, die man einhalten muss. Sieht so das Leben als Christ oder Christin aus? Die Vorstellung, dass ein «christliches Leben» vor allem aus Einschränkungen und Entbehrungen besteht, ist nicht völlig aus der Luft gegriffen. Schliesslich finden sich in der Bibel immer wieder Richtlinien oder Anweisungen, wie der Mensch sich verhalten soll. Trotzdem beschreibt Christoph Egeler im Gespräch mit Leonie Meier seinen Glauben als befreiend. Wie geht das zusammen? Und was macht ein «christliches Leben» aus? Diese Fragen diskutieren Christoph Egeler und Leonie Meier in der aktuellen Folge von «glauben & denken.»

Kontakt: Wie stellst du dir das Christsein vor? Lasst es uns gerne wissen über das Webformular auf erf-medien.ch/podcast. Wir freuen uns über alle Fragen, Feedbacks und Themenvorschläge!

Im Gespräch mit: Christoph Egeler ist Psychologe und war jahrelang Gesamteiter der VBG (christliche Studierendenbewegung der Deutschschweiz (https://www.vbg.net)). Ihm ist es ein Anliegen, einen Glauben zu fördern, der sich mit Denken und Wissenschaft ergänzt. Durch seine Arbeit bei der VBG, aber auch in seinem persönlichen Glaubensleben kam er mit verschiedenen christlichen Glaubenstraditionen in Kontakt. Auch davon sind sein Glauben, Denken und Leben geprägt. In seinem 2024 erschienenen Buch «mehrdimensional glauben» beschäftigt er sich mit theologischen Spannungsfeldern. Er lädt seine Leser und Leserinnen dazu ein, sich mit scheinbaren Widersprüchen in der Bibel und im Glauben auseinanderzusetzen. Christoph Egeler ist verheiratet und Vater dreier Kinder.

Link zum Buch: https://www.mosaicstones.ch/mehrdimensional-glauben

Autorin: Leonie Meier

Spenden: https://erf-medien.ch/sinnvoll-spenden/

Transkript anzeigen

00:00:00: Ich glaube, Gott will, dass wir ganz im Vertrauen und ganz mit ihm, wenn wir durchs Leben gehen, und dann schon alles aus den Füren leben wollen.

00:00:09: Und das hat ja wieder mit so, dass wir mit anderen Menschen, wenn gut umgehen, nächster Liebe, Gerechtigkeit und so.

00:00:16: Das ist so das berühmte Doppelgebot der Liebe, Liebe Gott von ganzem Herzen und so weiter.

00:00:20: Und liebe dich mit Menschen wie dich selber.

00:00:22: Ich finde schon, das ist eine super Zusammenfassung, was Gott will.

00:00:26: Glauben und Danke.

00:00:39: Was heisst eigentlich ein christliches Leben führen?

00:00:43: Geht es hier v.a.

00:00:44: darum, dass man viele Regeln befolgt?

00:00:46: Oder sollte ich einfach ab und zu kühlen und dann hat es sich erledigt?

00:00:49: Diese Fragen gehen wir heute auf den Grund.

00:00:51: Ich wollte nämlich vom Christoph Egeler wissen, ob alle christen Moralapostel sind und warum ein Christ sei so oft mit Gesetzen verbindet.

00:00:59: Ich bin Leonie Meier, schön sind ihr dabei.

00:01:04: Das Leben als Christ ist doch langweilig.

00:01:06: Man darf nichts machen, was Spaß macht und am Sonntag morgen darf man nicht ausschlafen, sondern man muss auch noch in die Kille.

00:01:12: Das ist so ein Klische vom Christsein, das mir schon oft begegnet ist, vor allem in den Jugend.

00:01:18: Wir wollen heute darüber reden, was eigentlich ein christliches Leben ausmacht und wie man als Christ oder Christin leben muss oder darf.

00:01:27: Christoph, ich freue mich auf unsere heutige Gespräche.

00:01:29: Schön bist du da.

00:01:30: Merci.

00:01:31: Kennst du auch Bilder oder Vorstellungen, die Leute von einem Leben als Christ haben?

00:01:37: Ja, vielleicht schon etwas da, was du gesagt hast.

00:01:39: Es ist vielleicht etwas langweilig oder man ist so brav oder man ist langweilig, nicht nur das Leben ist langweilig.

00:01:47: Das Bild ist vielleicht noch mal etwas anders.

00:01:50: Christen sind so Moral-Apostel, die sich etwas Besseres fühlen und so auf die anderen Aben schauen, die sünder sind oder ungläubig.

00:01:58: Dann gibt es noch eine, die glauben statt denken.

00:02:03: Die haben z.B.

00:02:04: nicht viel am Hut mit Wissenschaft und so.

00:02:07: Das ist noch mal etwas ganz anderes.

00:02:12: Die Klischee ist natürlich alle für völlig falsch, oder?

00:02:15: Ja.

00:02:16: Aber du hast ja nicht nach meiner Meinung gefragt.

00:02:18: Und ja, die gibt es ja wahrscheinlich schon.

00:02:20: Gibt es eine Person oder eine Persönlichkeit, wo du würdest sagen, der oder die, die lebt so richtig, ein christliches Leben oder ein Leben in gutem Sinn?

00:02:28: Es

00:02:30: ist noch schwierig, weil ich glaube, irgendwie als Christianinnen und Christen haben wir ganz verschiedene ... Berufe geben, wenn wir das Wort brauchen.

00:02:38: Dann gibt es nicht einfach der Nullachtfünfzehnchrist oder so müsste alle sein, oder?

00:02:41: Es gibt jetzt so einen Lebenslauf, wo wir alle durchgehen.

00:02:44: Genau, genau.

00:02:44: Also gleichzeitig muss ich schon sagen, es sind natürlich schon Sötige, die sich radikal für andere einsetzen, so Nöchstenliebe, wirklich radikal leben oder sich für Gerechtigkeit einsetzen.

00:02:54: So Sötige Lebensgeschichten oder Lebensbiografien finde ich natürlich schon besonders christlich, besonders vorbildlich so.

00:03:01: Aber ich glaube, es ist nicht jeder Mensch dazu berufend ein Lüm.

00:03:03: Ich gehe Leben und Arme helfen, so eins zu eins.

00:03:07: Es gibt auch andere Arten, die sich christlich das Leben führen müssen.

00:03:10: Aber dort drängt sich das fast auf.

00:03:12: Genau.

00:03:13: Absolut.

00:03:15: Christoph, ist das Leben als Christ langweilig?

00:03:18: Aus eigener Erfahrung, was würdest du sagen?

00:03:20: Wirklich nicht.

00:03:21: Nein, ganz klar.

00:03:22: Ich würde sogar sagen ... Das Christ sei bewahrt einem eigentlich vor allem so einen Spiesbürgerbünzle-Leben.

00:03:29: Weil ein Spiesbürger oder ein Bünzle ist der, der so einfach so in seiner eigenen kleinen, heilen Welt lebt und möglichst schaut, dass er einigermassen gut geht und Altersvorsorge stimmt und so.

00:03:38: Und ich glaube Christ ist eigentlich berufen ... der Horizont zu sprengen, erstens sogar transzendend, in der Beziehung zu Gott, dem Schöpfer des Universums, dann schon mal gut, oder?

00:03:49: Dann in der Nachfolge von Jesus Christus, das bringt auch einiges mit sich an Sachen, die man sich vielleicht auch auf sich nimmt, die vielleicht auch mal Mut brauchen oder eben den anderen Leuten helfen oder Zeug entdecken.

00:04:01: Ich glaube, es ist aber auch eine totale Grundlage.

00:04:05: Ich bin geliebt so... Und das gibt wiederum Freiheit, auch zum Sachen auszuprobieren und so.

00:04:12: Also ich finde in mancher Hinsicht spannend und nicht langweilig das Leben als Christ.

00:04:16: Auch weil es nicht so angestominiert ist, oder jetzt, was du gesagt hast, man ist grundsätzlich schon mal geliebt im Allgrundlag, von der man dann auch wieder gemutig

00:04:24: sein kann.

00:04:24: Genau, genau.

00:04:25: Von wo kommt denn die Vorstellung, dass man als Christ und Christin vor allem nach Verbot und Geboten lebt?

00:04:31: Also sicher auch bei diesem Thema ist es die Bibel selber, die natürlich Gebot und so drin sind oder Sachen, die man nicht zählt und so weiter, du sollst und du sollst nicht und so.

00:04:41: Und das ist auch nicht per se schlecht, oder falsch, sind wir uns hoffentlich einig, oder können wir sonst noch darüber reden, dass es halt auch Regeln für das Zusammenleben braucht, etc.

00:04:51: Und dass es ein gutes Leben gibt, nachdem man strebigt, aus jetzt bewusst positiv formulieren kann.

00:04:56: Und wenn du keine Angst gestürzt oder verboten hast, dann darfst du nicht, oder?

00:04:59: Und das geht letztendlich an das Gefühl.

00:05:02: Das kommt in diesem Sinne stark aus der Bibel die Vorstellung und ist auch nicht nur schlecht.

00:05:06: Aber sie kommt sicher auch aus der ganzen Killegeschichte und dort ist im Laufe dieser vielen, vielen Jahrhunderten und auch von mir aus problematischen Entwicklungen bis hier zu vielen Entwicklungen auch sehr viel Missbrauch oder Schindeluderei betrieben worden mit dieser ganzen Vorstellung von was man dürfen und was man nicht dürfen und so weiter bis hier, dass die Menschen manipuliert und knächtet worden sind.

00:05:30: Vielleicht kommt es zum Teil auch von den Christen selber, die halt zum Teil das Vorleben.

00:05:35: Sollte das Moralapost

00:05:36: liegen?

00:05:36: Ich lasse es jetzt einmal so stehen, das Moralapost liegen oder das Braven oder das Langweiligen und dem, was man alles nicht dürfen.

00:05:43: Was ich nicht für das Kern vom Christ sein halte, definitiv nicht.

00:05:46: Aber es gibt vielleicht schon Leute, die das ein bisschen ausstrahlen.

00:05:49: Ja.

00:05:50: Wir kommen auf das dann auch noch einmal zu sprechen.

00:05:54: Ja, ich würde hier noch gerne anhängen.

00:05:56: Es gibt ja schon auch Leute, die den Glauben oder das Leben als Teil einer christlichen Gesellschaft als einengend empfinden oder empfunden haben.

00:06:03: Vielleicht, wenn sie davon ein Teil gewesen sind oder dann irgendwann nicht mehr, dann ist das für sie vielleicht befreiend.

00:06:08: Kannst du das nachvollziehen?

00:06:10: Ja, absolut.

00:06:11: Also, ich kann es glücklich, dass ich nie in so einer christlichen Gemeinschaft selber gesehen bin, geschweige ich dann darin aufgewachsen bin.

00:06:17: Aber es gibt schon sehr enge und einengende ... Formen von christlicher Gemeinschaft.

00:06:24: Das will ich auch nicht schöner reden und dann verstand ich, dass sich jemand nach Befreiung sieht.

00:06:30: Gleichzeitig stellt sich sicher immer eine Frage, liegt es nur an der Gemeinschaft?

00:06:35: Klar, aber einen gewissen Punkt kann man sagen, das ist nicht so, wie es eigentlich die Idee wäre.

00:06:40: Oder liegt es vielleicht doch auch zum Teil an der Person, die irgendwie auch ihre Schlagseite hat und darum vielleicht mit etwas Mühe hat oder irgendjemand, das jetzt zu eng ist oder so.

00:06:49: Mindestens diese selbstkritische Frage müsste man schon auch noch stellen, finde ich.

00:06:53: Manchmal ist es auch eine Frage, wie nicht mehr etwas aufgesagt wird.

00:06:57: Verstattet man es jetzt gerade als das verbotende Einschränkling oder mehr als Empfehlung.

00:07:02: Das kann ja auch ganz unterschiedlich sein, wie es bei einem ankommt, unabhängig.

00:07:05: Ja,

00:07:05: absolut, absolut.

00:07:07: Aber gibt es bei dir Sachen, die du nicht machst, weil du Christ bist?

00:07:12: Ja, hoffentlich eigentlich.

00:07:13: Ich wünsche mir, dass der Glaube auch Auswirkungen hat.

00:07:16: Und da will ich jetzt schon Sachen sagen, wo ich es gut finde, die sind problematisch für das Zusammenleben der Menschen.

00:07:21: Zum Beispiel Leute beschissen.

00:07:25: Betrügen über Vorteile, das probiere ich jetzt nicht zu machen.

00:07:29: Ich probiere sogar jetzt nicht einmal Versicherungsbetrug zu machen.

00:07:32: Das gilt als Kavaliersdelikt.

00:07:35: Aber ich finde, ich will irgendwo ehrlich sein und nicht beschissen und so.

00:07:40: Aber das wäre klare.

00:07:41: Sonst würde ich sicher nicht öffentlich sagen.

00:07:44: Aber ja, das ist so.

00:07:46: Oder wenn man auf die Gyroten ist fremd zu gehen, würde ich sagen, das ist keine Idee.

00:07:50: Ja, das gibt es sicher.

00:07:53: Ich kann jetzt noch viel sagen.

00:07:54: Ich versuche nicht zu stehlen.

00:07:57: Die zehn Gebote und so weiter versuche ich schon, ein bisschen so zu leben.

00:08:02: Du hast mir gesagt, trotzdem ist der Glaube für dich etwas Erfüllendes und nichts einsteigen.

00:08:06: Obwohl du jetzt sagst, es gibt gewisse Sachen, die du nicht will, weil du Christ bist.

00:08:10: Es gibt ja schon viele Stellen in der Bibel, die sagen, was man alles nicht machen soll.

00:08:15: Wie geht es zusammen, dass man auch durch ist für mich etwas Befreien ist?

00:08:19: Ich nehme die Gebote.

00:08:22: Und die Ideen, wie man sie leben und wie sie nicht sehen.

00:08:26: Ich habe das Bild aufgeschnappt von einem Baum.

00:08:31: Jetzt kann man sagen, die Rinde ist einengend.

00:08:34: Der Baum kann sich nicht entfalten, weil er in dieser Rinde ist quasi ... Man kann sagen, die Rinde ist ein Schutz.

00:08:41: Das ist sie tatsächlich.

00:08:43: und sie ermöglicht eigentlich Wachstum und Leben.

00:08:46: Und so glaube ich auch, dass so Ideen, wie man so ein Leben regeln soll, weissige Gebote der Bibel, dass sie, wenn, eigentlich Leben ermöglichen, und zwar nicht nur für mich, sondern auch für die anderen, das ist einmal sein, oder?

00:08:58: Und andererseits auch eine gewisse Nachhaltigkeit, also nicht nur, dass sie jetzt gerade im Moment cool ist und stimmt und Spass macht, sondern irgendwo nachhaltig.

00:09:05: Also das sind für mich so die Stichwörter, Leben ermöglichen, aber eben nicht nur für mich.

00:09:09: sondern für alle und nachhaltig.

00:09:12: Hast du ein Beispiel eines Gesetzes oder eines Verbotes, das aus der Bibel kommt, wo du findest, dass es eigentlich besser geht, wenn wir alle so leben?

00:09:20: Vielleicht schon einmal das mit den Leuten übervorteilen.

00:09:24: Das ist im Moment für mich eigentlich ein Verzicht, oder?

00:09:28: Das wäre jetzt positiv, ich könnte etwas mehr raus holen bei einem Geschäft oder so.

00:09:33: Aber wenn das alle möchte, hätten wir Chaos und Misstrauen und Zeug und Sachen.

00:09:37: Und letztlich die ganze Wirtschaft basiert auf dem, dass man sich irgendwie vertrauen kann.

00:09:42: Idealerweise, oder?

00:09:43: Schon nicht immer ganz der Fall, aber ja, ideal.

00:09:47: Gehen wir auf die andere Seite?

00:09:48: Es gibt Dinge, die du extra machst, weil du Christ bist?

00:09:52: Zum Beispiel so ein Podcastaufnahm über Glaubensthemen beim Live-Channel.

00:09:56: Ja, das wäre wahrscheinlich

00:09:58: sonst nicht gerade zuvor.

00:09:59: Genau.

00:09:59: Auch, dass ich ein Buch über Glaubensthemen geschrieben habe.

00:10:01: Und so.

00:10:02: Ab und zu wollen wir das sogar einmal prädigen.

00:10:04: Das ist jetzt nicht schon auch ernst gemeint.

00:10:06: Das mache ich natürlich willig.

00:10:07: Und ich habe gewisse Sachen gespielt, die mir wichtig geworden sind, die ich weitergeben möchte.

00:10:11: Auch, dass ich aber selber in den Killingang oder die Bibel lehse oder so mit dem Aussetz und in der Gemeinschaft mich bewege.

00:10:17: Aber es hat sicher auch quasi ethische Konsequenzen, Ich mache, weil ich christlich bin.

00:10:23: Ich tue zum Beispiel Spenden.

00:10:25: Ich sage jetzt mal relativ viel für Schweizer Durchschnittsverhältnisse.

00:10:30: Es gibt so Studien, was der Durchschnitts-Schweizer spendet.

00:10:32: Und ich sage jetzt nicht, wie viel ich spende, aber sicher mehr als das.

00:10:34: Und das glaube ich schon, mit dem zu tun.

00:10:38: Das finde ich doch.

00:10:39: Ich habe genug und ich möchte auch etwas weitergeben für Hilfswerk und andere Sachen.

00:10:43: Oder auch christliche Werk und so.

00:10:46: dass ich mir die Gerechtigkeit probiere, das anzulegen.

00:10:49: Das ist so ein biblisches Anliegen finde ich.

00:10:51: Wo kann ich das irgendwie helfen?

00:10:53: Zu wirklich einem Umgang mit direkt dem Nächsten, aber vielleicht auch Fairtrade-Produkt kaufen.

00:10:58: Wenn es jetzt beim Kaffee halt Fairtrade und nicht Fairtrade gibt, nehme ich einfach den.

00:11:02: Da muss ich auch nicht lange studieren im Laden.

00:11:04: Und das ist für mich ... Ich sage nicht, man muss Christi kaufen, auch andere Leute Fairtrade-Produkte.

00:11:08: Aber für mich ist das jetzt schon ein Ausdruck auch von dem, dass ich das möchte.

00:11:12: Vielleicht würde ich das auch sonst machen, vielleicht auch nicht.

00:11:13: Ich weiss es nicht, oder?

00:11:14: Es ist natürlich auch schwierig, dass wir uns genau auseinandernehmen.

00:11:18: Wo wir alle ethische Vorstellungen kommen.

00:11:20: Hast du auch schon Druck oder Zwang erlebt?

00:11:23: Du musst jetzt in den Gottesdiensten.

00:11:27: Oder du musst jetzt spannen.

00:11:29: Oder wie hast du das erlebt?

00:11:33: Ich habe wirklich das Gefühl, ich bin nicht so aufgewachsen mit Druck und Zwang und so.

00:11:38: Kenne ich das nicht?

00:11:39: Oder machen wir das höchstens gleich manchmal selber?

00:11:42: Vielleicht geht es gerade in den Kielen am Sonntag.

00:11:45: Dort bin ich sogar noch so ein wenig hybride unterwegs, landenskiel, freie Kielen.

00:11:49: Und manchmal hier, manchmal hier, manchmal gar nicht.

00:11:51: Manchmal hat man auch etwas anderes los.

00:11:54: Das hat es auch schon gegeben.

00:11:55: Man sollte doch am Sonntag in den Kielen gehen.

00:11:57: Und auch wenn ich jetzt gar keine Lust habe.

00:11:59: Das ist natürlich ein Spannungsfeld.

00:12:00: Einerseits, das wäre dann so Druck und Zwang und das ist doch schlecht.

00:12:05: Aber andererseits braucht es ja eigentlich ... Ein Gink in Arsch, wie man so schön sagt, und etwas Überwindung und so, das ist fast bei allem, auch bei allem Gute im Leben, ist es eigentlich so, dass man manchmal ... Darum finde ich es noch schwierig, wo die Grenze zwischen Druck und Zwang ist und zwischen einfach einem gesunden, liessanften Druck, der auch helfen kann.

00:12:22: Das kann man vielleicht auch haben,

00:12:23: wenn man ein Fitness-Wit geht, regelmäßig.

00:12:26: Absolut, absolut.

00:12:26: Dass man sich alle überwinden muss.

00:12:29: Oder auch zum Beispiel ... Manchmal habe ich das Gefühl, ich sollte doch noch mehr helfen oder für andere Menschen tun.

00:12:35: Nach biblischen Ansprüchen bin ich immer noch recht bequem, egoistisch unterwegs.

00:12:39: Aber auch dort, ich glaube, wenn man das fertig macht, ist es nicht gut.

00:12:42: Aber wenn es mir anspornt, immer noch positive sind, ist es wieder gut.

00:12:45: Vielleicht auch das, was ich vorhin gesagt habe, wegen Fairtrade-Produkt kaufen.

00:12:48: Und so logisch gibt es dann auch mal im Laden das Schnäppchen, was man dann im Dilemma ist und so kauf ich es jetzt gleich.

00:12:55: Ja.

00:12:55: Also es ist immer eine Frage,

00:12:58: was macht der Druck auch mit uns?

00:13:01: Also ist es ein gesunden Druck oder ein negativer Druck?

00:13:06: Du hast gesagt, du bist nicht in einer Gemeinschaft, in einer Gesellschaft aufgewachsen, in der sehr viel Druck ausgelöst hat oder wo es zwar ein grosses Thema war.

00:13:14: Es ist ja auch noch schwierig zu schauen, was von den Kilen kommt und was auch biblisch ist.

00:13:21: Wie du sie auch unterschiedlich gekannt habt, je nach Kilen oder Ausgleich.

00:13:25: Was verlangt dann Gott von einem gläubigen Christ?

00:13:28: Gibt es da gewisse Anforderungen?

00:13:32: Also ... Ich glaube, Gott will, dass wir ganz ihm vertrauen und ganz mit ihm, wenn wir durchs Leben gehen.

00:13:41: Und dann schon alles, was wir für ihn leben wollen.

00:13:44: Und das hat damit zu tun, dass wir mit anderen Menschen, wenn gut umgehen, die nöchsten Liebe, die Gerechtigkeit und so.

00:13:50: Das ist so das berühmte Doppelgebot der Liebe.

00:13:53: Liebe Gott von ganzem Herzen und so weiter.

00:13:55: Und liebe die mit Menschen, wie sie selber.

00:13:57: Also ich finde schon, das ist eine super Zusammenfassung, was Gott will.

00:14:00: Also Liebe in all diese Regionen.

00:14:02: Letztlich

00:14:02: das, genau, ja.

00:14:04: Jesus sagt, dass es so steht, dass in den Bibeln, wenn jemand jünger sein will, muss er sich selbst verleugnen, sein Kreuz täglich auf sich nehmen und mir nachfolgen.

00:14:13: Das stimmt jetzt schon nach einem hohen Anspruch.

00:14:16: Schauen wir uns das genauer an.

00:14:18: Was heisst sich selbst verleugnen?

00:14:21: Statt sich ein Bibel zu stellen, das ich mich mal damit befasse, weil das Wort Selbstverleugnung oder sich selbst verleugnen könnte so verstanden werden.

00:14:31: Ich bin nichts und ich bin nie mehr.

00:14:33: Und ja, nichts aus sich machen.

00:14:35: Und ja, nicht gross rauskommen usw.

00:14:37: Das heisst, sich nicht entfalten.

00:14:40: Es könnte aber auch nicht zu viel Spass haben.

00:14:42: Es ist gefährlich.

00:14:43: Ich könnte sofort in den Sünden ausarten.

00:14:49: Da ist das Klischee vom Grauen langweiliger, braver und verbotorientierter Anpassen usw.

00:14:57: Ich glaube, das ist ein völlig falsches Verständnis der Idee, sich selbst zu verleugnen.

00:15:02: Ich glaube gemeint ist, nicht ich bin auf meinem Lebenstronen, sondern Gott.

00:15:06: Dass ich mir mit Hut und Haar und allem, was ich hier gebe, das berühmte Gebet vom Niklaus von Flühen, nehme mich mir und mache mich ganz zu eigen dir.

00:15:20: Das bringt es mega gut auf den Punkt, finde ich.

00:15:23: Aber was heisst das konkret?

00:15:25: Das ist vielleicht schon ein bisschen auf gerade die Vorstellung.

00:15:27: Das ist tatsächlich abstrakt, oder?

00:15:29: Aber das finde ich eigentlich gar nicht so schlecht, weil das ist das.

00:15:32: Es geht darum, Gott zu regieren und nicht ich selber.

00:15:35: Ich will und soll und darf ganz Gott hören.

00:15:38: Er ist der Meister von meinem Leben und nicht ich selber.

00:15:41: Klar hat das natürlich auch praktische Konsequenzen, zum Beispiel, dass ich dass ich dann auch mal bereit bin, auf etwas zu verzichten, weil ich das Gefühl habe, das ist jetzt nicht richtig, oder vielleicht sogar Leiden auf mich zu nehmen.

00:15:51: Also, apropos sein Kreuz täglich auf sich zu nehmen und sich selbst zu verläuft.

00:15:57: Man kann schon auch heissern, mal irgendwo eine Form von Verzicht oder sogar Leiden auf sich zu nehmen.

00:16:02: Aber sicher nicht als Selbstzweck oder so, sondern weil es Sinn macht und weil es jetzt gut und richtig ist.

00:16:08: Können

00:16:10: wir das vielleicht anschauen?

00:16:11: Der zweite Teil, mein Kreuz täglich auf mich nähen.

00:16:16: Er soll sein Kreuz täglich auf sich nehmen.

00:16:19: Wie mache ich das?

00:16:19: Ich nehme mich täglich mein Kreuz auf mich.

00:16:22: Ich glaube, Christ sie ist wirklich etwas Tolles und etwas Erfüllendes.

00:16:26: Ich finde, kann man nicht genug sagen.

00:16:30: Und das ist nicht unbedingt das, aber es kann auch, wie ich es schon vorhin gesagt habe, mit Verzicht verbunden sein.

00:16:34: Es kann mit gewissen Lieden verbunden sein.

00:16:37: Die ersten, die Frühe Christen sind zum Teil verfolgt worden und diskriminiert worden.

00:16:42: Heute gibt es Christen, die wegen ihrem Glauben verfolgen.

00:16:45: Das kann auch dazugehören.

00:16:46: Es ist für uns vielleicht weniger der Fall mit der Kreuzauf sich.

00:16:51: Aber vielleicht wird es mal blöd angeschaut oder ausgelachen oder irgendetwas will Christ.

00:16:56: Das kann das bedeuten.

00:16:58: Es kann aber auch heißen, allgemein einfach das Schwierige im Leben auch anzunehmen.

00:17:04: braucht man sich auch unabhängig vom Glauben, das Kreuz auf sich nehmen, das Schwierige, das zum Leben gehört, annehmen und sich mit Händen und Füßen dagegen zu wehren.

00:17:14: Also, oder mindestens nach einem Motto, dort, wo ich etwas ändern kann, Mutig probieren zu ändern, dort, wo ich es nicht ändern kann, mit Gottes Hilfe anzunehmen und damit zu leben.

00:17:24: Das kann verschiedene Bedeutungen anfinden, das Kreuz auf sich nehmen.

00:17:28: Und dann kommt noch der dritte Teil der Bibelstelle, die ich vor und vor gelassen habe.

00:17:33: Mir nachfolgen, sagt Jesus.

00:17:35: Was heisst nachfolgen?

00:17:40: Rabi Jünger, Prinzip des damaligen Judentums.

00:17:43: Also

00:17:44: Rabi ist der

00:17:44: Geist, der Lehrer, Vorbilder, Meister.

00:17:48: Es geht darum, von ihm zu lernen.

00:17:49: Das würde ich sagen, ist auch heute noch so, bedeutet Jesus Christus Nachfolge, von ihm zu lernen.

00:17:55: Das ist gut, man hat die vier Evangelien, die man kann lesen, was er so gemacht hat und gesagt hat, auch irgendwie so leben, wie er gelernt hat.

00:18:03: Also das auch umsetzen, nicht nur los und lernen, sondern auch probieren.

00:18:07: umzusetzen, letztlich ihm ähnlicher zu werden, wie er mit Situationen und Menschen umgeht.

00:18:12: Also, sich wirklich an Jesus orientieren würde, heisst es nicht.

00:18:17: Also, sich selbst verleugnen heisst es nicht selber, sozusagen den Lebensstrom bestiegen, sondern Gott gegeben, der gegeben und auch dort sozusagen alles ihm anlegen.

00:18:26: Kräuzt eigentlich auf mich, ist das auch eine, die kommt und vielleicht auch ein bisschen schwierig ist.

00:18:32: Und nachfolge ist es sich an Jesus orientieren, an seinem Handeln, an seinem See und möglichst Das nahe machen, sozusagen.

00:18:38: Schön zusammengefasst.

00:18:40: Wie findet man hier jetzt die Balance?

00:18:41: Irgendwie sollte der Glaubensleben und das Handeln schon beeinflussen.

00:18:45: Das haben wir jetzt gehört.

00:18:46: Oder Nachfolge heisst nicht nur überlesen, sondern auch ein Einfluss aufs Leben.

00:18:51: Andererseits sollte es aus einer Freiheit rauskommen.

00:18:55: Wir haben hier wieder das Gefühl, dass wir uns im Podcast begegnet sind.

00:18:58: Erspannung, zwei unterschiedliche Seiten.

00:19:00: Wie gehe ich aus dem Um, zu wissen, wie ich sollte?

00:19:04: Aber dass es dann nicht aus einem Zwang ist, sondern aus einer freien Entscheidung.

00:19:08: Es ist schon spannend.

00:19:09: Es hat ja viel Schichtigkeit in der Bibel.

00:19:12: Es ist eben Jesus, der sagt, dass sie sich kreuz auf sich nehmen und sich selbst verleugnen und so weiter.

00:19:17: Und Jesus sagt auch, ich bekomme, um Leben in Fülle zu bringen.

00:19:20: Also dir und mir Leben in Fülle zu bringen.

00:19:23: Johannes, zehn, zehn ist das.

00:19:25: Und das zeigt ein wenig, um was es geht.

00:19:27: Es geht eben nicht um Knächtschaft oder um irgendwie das eben nichts aus sich machen oder irgendwie nicht recht leben und das Leben verpassen so quasi, sondern hey, das, was Gott will, wie wir leben und so, soll eben Leben bringen, sogar Leben in Fülle.

00:19:41: Und wie ich es vorhin schon gesagt habe, auch für andere nicht nur für mich und so und eben nochhaltig und so weiter.

00:19:46: Aber das ist glaube ich so die Grundhaltung.

00:19:48: Also dass ich wie auch das Vertrauen habe, Gott meint es gut und er will Leben und zwar sogar Leben in Fülle.

00:19:55: oder auch, dass ich mich als geliebtes Kind von Gott verstehe und dass mein Selbstwert wirklich auf dem passiert.

00:20:04: Das gibt eine enorme Freiheit.

00:20:05: dann auch wieder.

00:20:06: Also ich bin vielleicht etwas freier und unabhängig, was jetzt andere finden und dann wird es gut ankommen oder ob ich jetzt hier Erfolge habe oder nicht.

00:20:12: Also es gibt eben auch eine Freiheit, die Grundlage des Glaubens.

00:20:20: Es gehört aber eben auch, wie wir es gesagt haben, die Nachfolge.

00:20:23: Und so.

00:20:24: Da gehört auch ein gewisses Commitment dazu.

00:20:26: Man kann sagen, dass es gewisse Konsequenzen, korsam gegenüber Gott ist.

00:20:31: Das Wort vielleicht nicht ganz sexy oder modern, klingt.

00:20:34: Aber das macht den Glauben eben auch spannend.

00:20:36: Am Anfang ging es darum, etwas langweilig zu sein.

00:20:38: Nein, das macht es eben genau auch spannend.

00:20:40: So ein bisschen zu probieren.

00:20:42: Was heisst jetzt das Jesus-Nachfolger und eben irgendwo ... nach einem guten Leben zu streben, ist grundsätzlich etwas spannend.

00:20:50: Ich glaube, es kommt ja... oder ich habe das in meiner eigenen Biografie immer wieder gemerkt.

00:20:55: Es kommt sehr fest darauf an, ob ich diese Gesetze oder Gebote oder was es dann immer sind, verstehe.

00:21:00: Macht es für mich Sinn.

00:21:02: Oder wirkt es für mich nur mehr einschränken.

00:21:04: Und ich glaube, sobald ich gemerkt habe, Es macht Sinn, dass wir, du hast es vorgesagt, nicht beschissen.

00:21:11: Es macht Sinn, dass wir grundsätzlich die Wahrheit erzählen, weil wir davon ausgehen können, was uns gesagt wird, ist die Wahrheit.

00:21:20: Dann ist es auch einfacher zu befolgen.

00:21:23: Ich versuche das auch.

00:21:26: meine Schülerinnen zu beizubringen und sagen, die Unterricht funktioniert halt nicht, wenn alle gleichzeitig reden.

00:21:31: Sonst sind die irgendwann für niemand mehr lustig.

00:21:33: Und darum macht es Sinn, dass jeder versucht nicht zu reden.

00:21:37: Genau, diese Basic-Sache.

00:21:39: Und ich glaube, da hilft es vielleicht auch schon manchmal, sich zu überlegen, was ist eigentlich, was steckt hinter dem Gebot.

00:21:46: Und eben du hast den Begriff Freiheit gebraucht, oder?

00:21:48: Gibt es auch schöne ... Abhandlinge, was überhaupt Freiheit ist.

00:21:51: Wenn jeder immer maximal machen kann, was er gerade will, ist das Freiheit.

00:21:56: Und im Längerfristiger und gesamtgesellschaftlichen sind wir noch schnell einmal, nein, eben nicht.

00:22:01: Also, dass man Strassen leiden kann, Strassen schildern, ampeln, all das Zeug, oder?

00:22:06: Das ist zwar eine Einschränkung im Moment für der Einzel, die gerade am Rotlicht steht oder so, aber genau das ermöglicht, dass der Verkehr überhaupt funktionieren kann und so weiter und es nicht hundert Umfälle gibt ständig.

00:22:16: Und was ist das?

00:22:17: Freiheit.

00:22:17: Dass du umfahren kannst, ist dann wieder Freiheit, oder?

00:22:20: Ja, dass man dann Angst hat, dass an jeder Strassecke jemand in sich reinfahren könnte.

00:22:24: Genau.

00:22:26: Gibt es dann, um es wieder mehr zurück auf den Christen zu bringen, gibt es ein Minimum an Sachen, die man muss machen oder erledigen, wenn man sich den Christen und den Christen nennen

00:22:34: will?

00:22:34: Erledigen ist ein bisschen ein komisches Wort in diesem Zusammenhang.

00:22:37: Genau, würde jetzt schon mal streichen.

00:22:40: Aber ja, es gibt schon Sachen, die man kann oder muss machen.

00:22:44: Ich bin bewusst etwas abgestracht, aber ich finde ... Glauben, überhaupt Glauben.

00:22:49: Die Bibel sagt relativ klar im neuen Test, das ist eigentlich das Wichtigste und das ist die Grundlage.

00:22:52: Glauben, die Gnade von Gott annehmen.

00:22:56: Das war auch das grosse Ding in der Reformation.

00:22:59: Nur Glauben und nur Gnade und so, wenn man jetzt nicht in den Details geht.

00:23:02: Das ist schon so mega, eigentlich das Schöne.

00:23:04: Das ist eigentlich das Wichtigste, was wir können oder müssen machen.

00:23:07: Gott glauben, das heisst auch Gott vertrauen, also nicht nur im Kopf glauben.

00:23:11: Das haben

00:23:14: wir in der ersten Folge schon besprochen,

00:23:15: wenn das noch ein Vinyl ist, was Glauben überhaupt bedeutet.

00:23:16: Also einfach wirklich in die Beziehung zu Gott zu leben und zu pflegen und mit dem Gott unterwegs zu sein.

00:23:23: Das ist eigentlich auch so noch lange nichts mehr, oder?

00:23:25: Und dann gibt es natürlich schon so konkrete Sachen, wie die Beziehung, die auch wirklich pflegen, im Sinne von Bibellesen, Betten, vielleicht in die Kille gehen, etc.

00:23:32: Gemeinschaft mit anderen.

00:23:33: Aber eben auch die Sachen, die man sagt, die ethisch sind, das ist einfach der nächste Liebe.

00:23:37: Was heisst das jetzt praktisch in meinem Leben, in meinem Arbeitsalltag, zum Beispiel anderen Menschen helfen, sich für die Gerechtigkeit einsetzen.

00:23:43: So die ganze Konsequenzen finde ich schon auch gehören wieder zu.

00:23:47: Also wenn das alles einfach scheissegal ist, das bringe ich wie nicht zusammen mit dem Christsein, oder?

00:23:53: Das gehört wieder zu.

00:23:53: Ja,

00:23:54: es hat schon gewisse Konsequenzen für das Schlusszeichen, wenn man das Leben als Christ oder Christin leben will.

00:24:02: Konsequenzen, die ja nicht in diesem Sinne etwas Schlechtes sein müssen.

00:24:05: Aber es soll sich schon etwas zeigen.

00:24:08: Genau, definitiv.

00:24:09: Wir hatten es schon mal vor, mit dem sich selbst verleugnen, aber ich würde das gleich noch einmal aufgreifen.

00:24:16: Man hört oft, dass man als Christ sein Leben gut übergeben soll.

00:24:22: Ich höre auch, dass es übergeben wird.

00:24:26: Dass Gott einem führen soll.

00:24:28: Das ist schon ein bisschen so abstrakt.

00:24:31: Es gibt Bilder, die das versuchen, genauer zu zeigen.

00:24:34: Aber was heisst das konkret?

00:24:37: Wie mache ich das, wenn es gut ist, wenn Gott das Leben führt?

00:24:43: Aber wie mache ich das?

00:24:46: Im alten Testament gibt es schon Stellen, wo es heisst, dass der König sich als Diener von Gott sieht.

00:24:51: Er ist nicht der Obertyp, sondern es gibt noch jemanden über ihm.

00:24:57: Die Welt wäre besser, wenn Leute, die wirklich viel gemacht haben, genau so ticken würden und das Verständnis hätten.

00:25:06: Massstab aller Dinge und der oberste sieben sich, sonst gibt es über mir noch Gott.

00:25:11: Also auch hier wird das Bewusst wieder positiv frame.

00:25:13: Also das Leben Gott geht und ich höre Gott und er ist der Chef und nicht ich und so.

00:25:19: Das ist enorm wichtig, habe ich das Gefühl, für ein gesundes Selbstbewusstsein, das eben nicht überheblich oder wie sagt man selbst herrlich und so ist, aber auch nicht minderwertig, weil ich bin ja das geliebte Kind von Gott und so.

00:25:34: Und die Frage ist vielleicht auch, wo suche ich ultimativ Erfüllung im Leben und Sinn und Halt und so.

00:25:40: Wenn ich das bei Gott suche, das Leben ganz Gott zu geben, würde ich heissen, von ihm ist letztlich alles abhängig und den ganzen Lebenssinn und so.

00:25:49: Und wenn ich das nicht bei Gott suche, suche ich es eben automatisch bei anderen Sachen behaupte.

00:25:53: Sonst wäre es nicht so, dass man dann frei ist, sondern man hätte dann eben andere ... Götter oder Götze und so, wo man das fest macht und dann dreht sich vielleicht alles um das.

00:26:03: Oder ich lebe lang abstrampeln, um das zu erreichen.

00:26:08: Darum glaube ich, es liegt eine grosse Freiheit in dem, dass mein Leben wie Gott unterstellt ist.

00:26:15: Und wie weiss ich dann, was Gott will?

00:26:19: Manchmal weiss man es, manchmal nicht.

00:26:22: Es gibt bei diesen kleinen Alltags-Sachen, weil ich jetzt einen Pschissen oder nicht Pschissen oder einen anderen Kassen habe, weil die Verkäuferinnen nicht gemerkt haben, dass sie zu viel ausgeht, falls man noch ein paar zahlt.

00:26:32: Das ist wirklich klar, was Gott will, muss ich sagen.

00:26:35: Ich glaube, es gibt noch viel, was klar ist im Leben.

00:26:39: Aber wenn es darum geht, irgendwelche Lebensentscheidungen, vielleicht das zu machen, bruflich, oder das, oder so.

00:26:46: Also dort würde ich sagen, es gehört auch zu dieser Ebenbildlichkeit Gottes, die wir in der letzten Folge über das Thema Menschenbild geredet haben, dass wir eine Willensfreiheit haben und Gott uns die Würden gegeben hat, dass wir dürfen oder auch mühen.

00:27:01: einfach entscheiden.

00:27:03: Und wenn wir in der Grundhaltung leben, hey doch, ich will Gott, dass du über meinem Leben wachst oder auch regierst oder mehr führst und leidest und so, dann darf ich auch meinen Entscheid trauen.

00:27:14: Dann muss ich nicht immer einen Sonder-Wink von Gott haben.

00:27:19: Das ist jetzt das richtig oder das richtig.

00:27:21: Also nicht immer auf das Zeichen wartet, sondern auch mal mutig selber verlagen.

00:27:24: Absolut.

00:27:26: Jetzt kumpeln wir wieder zurück zu etwas, was wir am Anfang besprochen haben.

00:27:29: Du hast gesagt, die Glaube macht frei.

00:27:31: Es steht in den Bibeln, es ist auch eine frei Entscheidung.

00:27:34: Was würdest du jetzt aber sagen, wo das anders erlebt hat?

00:27:37: Oder wir haben am Anfang gesagt, je nachdem, wo man sich befindet oder wie man selber Sachen auch versteht, hat man es vielleicht als Leben mit Einschränkungen verbunden, das Leben als Christ.

00:27:49: Was würdest du diesen Leuten sagen, die sagen, hey ... Niemals mehr, weil nichts mit dem zu tun hat, war für mich eigentlich nur zu wohnen.

00:27:56: Also ich würde jetzt die nicht gerade anbredigen, sonst schon zuerst mal ein paar Fragen stellen.

00:28:01: Also warum bist du zu diesem Schluss gekommen?

00:28:04: Was ist hier genau schief gelaufen aus meiner Sicht?

00:28:07: Warum oder wo oder wie hast du das so erlebt?

00:28:10: Und dann das vielleicht zusammen ein wenig probieren, zu analysieren oder zu hinterfragen oder vielleicht auch ein wenig, hoffentlich ein bisschen zu deconstruieren.

00:28:18: zu verarbeiten, vielleicht ein bisschen psychologisch ausgedrückt, weil ich glaube, das hat fast immer mit Formen von christlicher Gemeinschaft oder der christliche Gemeinschaft, die eigentlich nicht so gedacht wären.

00:28:30: Also ich glaube, die Idee ist nicht, dass christliche Gemeinschaft so ist, dass es der Hälfte der Leute ablöscht.

00:28:35: dann stimmt etwas nicht.

00:28:36: Ich glaube, es ist auch nicht so, jeder lebt einfach ein bisschen wie sie passt und Gott liebt uns.

00:28:40: Sowieso ist alles egal, das ist auch nicht die Idee, oder?

00:28:43: Aber wenn es so einengend ist und so weiter, dass es den Leuten wirklich ablöscht, masshaft, dann stimmt irgendetwas nicht.

00:28:48: Weil Gott ist ein Gott vom Leben.

00:28:50: Ich habe vorhin schon gesagt, Jesus kam zum Leben zu bringen, in Fülle, hat es geheissen, Johannes X, X. Er liebt uns, er will uns das Beste.

00:28:58: Wir haben einmal ein Volk gemacht über Gottesbilder.

00:29:00: Er ist der gute Hirte.

00:29:03: Mit so Bildern oder so Ideen würde ich sicher mit dem Mensch, den du jetzt beschrieben hast, ein bisschen in das Gespräch zu schaffen haben.

00:29:10: Sagt er das etwas?

00:29:11: Willst du das?

00:29:13: Wo hast du das vielleicht auch erlebten, die überhaupt nicht?

00:29:16: Also ich würde mir probieren, das Christentum, das ihm quasi vermittelt wurde, etwas zu kontrastieren mit der Bibel selber und mit dem, wie ich das Gefühl habe.

00:29:26: Natürlich kann ich die Wahrheit und die Weisheit auch nicht mit Löffel gefressen, aber ich würde es gleich ein bisschen probieren.

00:29:32: zu kontrastieren, mit den positiven Bildern und Aussagen, was das Christendom voll ist davon.

00:29:38: Und was ist jetzt, wenn wir jemanden auf der anderen Seite, der sagt, ja, ich glaube schon an Gott, aber eigentlich würde ich einfach gerne so leben, wie ich möchte.

00:29:46: Bis jetzt ist er auch immer gut gekommen.

00:29:51: Ja, das ist jedem überlassen, das kann natürlich jedem, das ist klar.

00:29:55: Aber ich würde sagen, zum Christen gehört eben nicht einfach noch so etwas Spiritualität, sondern es ist schon irgendwo Die ganze Sache mit Gott zu machen, das hat jeder Bonnhäufer so ausgedrückt.

00:30:07: Christi ist nicht irgendwie noch etwas zusätzliches Hobby.

00:30:11: Nicht so ein Hobby, am Sonntag ging es auch noch

00:30:12: in Kiel.

00:30:15: Genau, sondern es ist wirklich alle Lebensbereiche wirklich, ja, sollen Gott gehören und so weiter.

00:30:23: Also das ganze Sache machen mit Gott.

00:30:26: Ich glaube, das gehört eben schon zum ... Zum Wesen vom Christen, glaube ich.

00:30:29: Und nochmal, da haben wir zu lange darüber gesprochen, dass es nicht heisse einschränkend und weissend war und schon gar nicht langweilig und so.

00:30:36: Aber es ist schon das.

00:30:37: Und nicht einfach noch als Hobby oder als Dessert ist man noch ein bisschen Christ oder so.

00:30:43: Warum hat man vielleicht gerade manchmal auch das Vorurteil, dass vor allem die Sachen, die Spaß machen, verboten sind?

00:30:51: Das Gefühl, zu viel Spass ist gefährlich.

00:30:54: Es ist leider manchmal so im Leben.

00:30:57: Zum Beispiel beim Essen finde ich zum Teil schon, dass Sachen, die richtig maximal Spass machen, wirklich ungesund sind.

00:31:04: Aber da bin ich vielleicht, es geht vielleicht nicht allen, vielleicht gibt es Leute, die so

00:31:07: körnerlich, körnerlich

00:31:09: am allerliebsten haben.

00:31:10: Aber ich finde es schon, eine Schwarzwälder-Torde macht noch mehr Spass.

00:31:14: Und ja, es ist manchmal so, vielleicht kommt es von dort.

00:31:18: Oder es ist manchmal Sachen, die ... Im Moment gerade Spass machen, wie ich es vorhin schon gesagt habe, nachhaltig und längerfristig.

00:31:26: Und für alle Menschen ist es wirklich nicht so optimal und so.

00:31:29: Die Spannung gibt es schon ein

00:31:32: wenig.

00:31:33: Da gibt

00:31:34: es viel

00:31:35: Alkohol.

00:31:36: Das heisst auch dort aufpassen.

00:31:38: Oder auch schauen, was wir vielleicht über den Moment überdenken.

00:31:43: Nicht, dass man den Moment nicht geniessen darf.

00:31:46: Aber ja nicht, dass Gottes Bild als grosser Spass verderbt.

00:31:51: Das halte ich für wirklich sehr falsch.

00:31:55: Das berühmte Jesus hat auch wassere Wien verwandelt.

00:31:57: Er hat auch

00:31:58: festgeführt

00:31:59: und gerne gegessen.

00:31:59: Das heißt, das Festival ist definitiv erlaubt.

00:32:04: Wie will man das, was wir besprochen haben, noch etwas Praxis überziehen?

00:32:07: Wir sind schon am Ende der Zeit angekommen.

00:32:09: Wie kann man da ... Das Lernen der Bolas findet zwischen Selbstverwirklichung und Selbstverleugnung.

00:32:15: Selbstverwirklichung ist auch so ein Begriff.

00:32:17: Das ist nicht biblisch, sondern eher psychologisch einseitig der Siebzigerormindischen sehr dominant.

00:32:24: In unserer Gesellschaft ist das das, was man noch strebt.

00:32:28: Das muss für mich gar nicht der Widerspruch sein zu diesem Begriff der Selbstverleugnung.

00:32:33: Weil wenn man das nicht falsch versteht, dann ist es eine graue Maus, die man nicht aus sich machen darf.

00:32:38: Entfaltung, selbstentfaltung ist vielleicht ein schönes Wort.

00:32:42: Ich finde, das ist biblisch.

00:32:43: Das Wettgott, das wir uns entfalten können, aber nicht im Sinne eines Egotrips.

00:32:48: Das wäre vielleicht ein falsches Verständnis von Selbstverwirklichung oder Egotrip.

00:32:53: Das will die Bibel definitiv nicht, sondern dass wir eben nochhaltig und auch für die anderen Menschen gut leben und auch mit Gott im Reinen und so, aber auf jeden Fall uns entfalten und uns freuen an Sachen usw.

00:33:08: Und wie kann ich das jetzt ganz konkret in meinem Leben sozusagen umsetzen, dass ich sage, ich lebe das Leben in Freude.

00:33:15: Ich lasse mich nicht primär einschränken, aber ich schaue auch, dass ich eben nicht überbore.

00:33:21: Für mich gehört zum Beispiel auch die Dankbarkeit.

00:33:24: Die Psychologie hat zum Teil Dankbarkeit entdeckt, so als etwas psychohygienisches, das gesund ist und gesund macht.

00:33:33: Nur man findet es noch schwierig, wenn die Dankbarkeit nicht an Gott gerichtet ist, aber eher als Leben, Universum oder so.

00:33:40: Wie auch immer.

00:33:42: Dankbarkeit macht fast nur Sinn mit Gott.

00:33:45: Wenn du mir ein Geschenk machst, sag ich dir.

00:33:47: Aber weisst du, für das Leben grundsätzlich und so?

00:33:49: Sachen, die wir so widerfahren.

00:33:52: Dankbarkeit ist ein guter Schlüssel, um zu merken, ich bin einbunden in etwas grösser.

00:34:00: zu Gott und darf aber auch das Gute im Leben geniessen und aber Gott dafür danken.

00:34:06: Vielleicht bewahrt einem Dankbarkeit auch vor irgendwelchen Auswüchsen, dass ich Sachen mache, die nicht gesund wären für mich oder für andere, wenn ich der Weih dankbar geniesse.

00:34:16: Ich glaube, fast Juden haben so ein Gebet, das sie Gott danken verprucht, das Wein stocken und so weiter, bevor sie der Weih trinken.

00:34:23: Klar besaufen sie sich manchmal trotzdem.

00:34:26: Aber vielleicht hilft der Weih wirklich, sich nicht einfach die Lampe zu füllen damit.

00:34:30: Ja gut, das nehmen wir doch gerne mit in unseren Alltag.

00:34:34: Danke Christoph, vielmals für das Gespräch, eine Schmäh und für all deine Gedanken, die du mit uns teilt hast.

00:34:40: Gerne, danke dir.

00:34:41: Und danke euch allen fürs Zuhören und Einschalten.

00:34:45: Ich hoffe, ihr könnt auch etwas mitnehmen.

00:34:48: Ich wünsche euch mit den Gedanken, die wir jetzt formuliert haben, eine schöne Zeit.

00:34:53: Und wir hören uns wieder nicht zweifach.

00:34:55: Das Leben als Christ ist also für den Christoph Egeler nicht ein Leben voller Einschränkungen, sondern vielmehr ein Leben in Freiheit.

00:35:06: Wie ist es bei euch?

00:35:06: Erleben ihr das ähnlich?

00:35:08: Oder sind eure eigene Erfahrungen?

00:35:10: Das würde uns sehr interessieren.

00:35:11: Schreibt uns doch eure Gedanken und eure Fragen gerne.

00:35:14: Ihr habt den Link zum Kontaktformular in den Show notes.

00:35:18: Dort gibt es auch einen Link zu uns unterstützen.

00:35:20: IRF Media, der den Podcast produziert, lebt nämlich von Spenden.

00:35:24: Wenn ihr also noch mehr so podcast folgen möchtet, freuen wir uns sehr über alles, was ihr geben möchtet.

00:35:30: Dann hören wir uns in zwei Wochen wieder.

00:35:32: Ich bin die Leonie Meier, mache es gut und habe euch Sorgen.

00:35:35: Glauben und denken.

00:35:38: Go suchen.

00:35:39: Spiritualität leben.

00:35:42: Ein Podcast von IRF Media Schweiz in Zusammenarbeit mit der VWG.

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